Aufführungsdauer: ca. 25 Minuten und Isolde“, den Debussy gerade (1890) erst in Bayreuth erlebt hatte. Debussy nahm alles mit wachem Geist auf, was in seiner Zeit neuartig wirken mußte, was ihn wegführen sollte von den überkommenen Regeln künstlerischer j Darstellung. Die „impressionistische“ Malerei j mit ihrem Auffangen des Atmosphärischen, das Auflösen der gegenständlichen Dauerformen in Farbflecke und Lichtreflexe gehörten dazu. Dieser ausgesprochene Hang zum Ungewöhn lichen, Neuen, dem wahrhaft „Unerhörten“ be stimmte nun zunehmend sein künstlerisches Schaffen. Nicht so sehr an den Verstand wollte sich Debussy wenden, sondern vielmehr an die Empfindungswelt der Hörer. „Nichts ist musika lischer als ein Sonnenuntergang ... Die Musik ist die Kunst, die der Natur am nächsten steht ... Allein die Musiker sind dazu berufen, die ganze Poesie der Nacht und des Tages, der Erde und des Himmels einzufangen, die Atmosphäre und I deren unermeßliche Schwingungen rhythmisch | auszudrücken ...“ Das könnte als Credo des . Komponisten angesehen werden. „So schuf Debussy ein Zauberreich nie geahnter Klänge, er malte in tausend tönenden Farben die subtil sten, die unaussprechlichen Stimmungen der Natur und des schlagenden Menschenherzens. Keine Musik ist so irreal, so weltfern, so all tagsentrückt wie die Debussys. Er ist Tondichter in des Wortes vollster Bedeutung gewesen, ein Poet der Klänge“ (Kurt Fahlen). Von all den bedeutenden, ja richtungsweisen den Orchesterwerken Claude Debussys nimmt seine, nur ein einziges Mal wirklich versuchte Auseinandersetzung mit der Sinfonieform in seinem orchestralen Hauptwerk, La Mer (Das Meer), eine wirkliche Sonderstellung ein. Nie mals sonst, weder vorher noch nachher, hatte er in seinen - meist beschreibenden - Werktiteln den Begriff des Sinfonischen gewählt. Hier aber deutete er sein „Experiment“ selbst an, als er