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ein Zauberreich nie geahnter Klänge ... tausend tönende Farben ... ein Poet der Klänge" Claude Debussy geb. 22.8.1862 in Saint-Germain- | en-Laye (Ile de France); gest. 25.3.1918 | in Paris 1873 - 1884 Klavier- u. Komposi- | tionsstudium am Pariser | Conservatoire (u.a. bei Guiraud u. C. Franck) j 1884 Rompreis E s wird immer wieder gern hervorgehoben, daß mit Claude (Achille) Debussy ein neuer Abschnitt der Musikgeschichte begonnen hat, ein völlig neuer Stil entstanden war, der schon bald, auch über Frankreichs Grenzen hinweg, andere Komponisten - direkt oder mittelbar - zu beeinflussen begann. Und richtig, Debussy hatte ein Fenster geöffnet, das Licht und Luft in die Musik hineinließ. Er faßte Musik als sinn liche Klang- und Farbkunst auf, betonte das rhythmische Element unter Wahrung der „ge heimnisvollen“ Gesetze der Schönheit und der Natur. Doch bis dahin war es ein ziemlich lan seit 1887 in Paris als Komponist, Dirigent, Pianist tätig, unternahm größere Reise durch Europa bis nach Rußland 1892 - 1894 „Prelude ä l'Apres-Midi d'un Faune" 1895 - 1902 „Pelleas et Melisande" - Drame lyrique 1903 - 1905 „La Mer" 1906 - 1912 „Images pour orchestre" 1911 „Jeux” (Ballett) letzte Jahre gezeichnet von schwerer Krankheit (Darmkrebs) Im Bild der 22jährige Claude Debussy. In diesem Jahr gewann der Komponist den großen Rompreis des Pariser Conservatoire; Pastellporträt von Marcel Baschet (1884). ger, beschwerlicher Weg für den noch jungen, hochbegabten Pianisten und Komponisten, dem erste Erfolge zu wenig waren, Niederlagen aber neue Kraft gaben. Mehrere Jahre lang erhielt er eine traditionelle musikalische Ausbildung des Pariser Conservatoire und strebte wie alle seine Kommilitonen danach, den begehrten Rompreis zu erlangen. Immer wieder brach er zwar kom positorisch aus dem festgefügten, konservativen Regelwerk seines Ausbildungsinstitutes aus, be fleißigte sich aber doch vorerst - nach außen hin wenigstens -, innerhalb der Konventionen aufzutreten. Als er dann den ersehnten Preis be kam (1884), nutzte er die Gelegenheit, in der Villa Medici zu leben und zu arbeiten, wenn auch nicht über die volle Zeit. Zweimal reiste er nach Paris zurück und kürzte schließlich seinen Romaufenthalt, der ihm nur noch als sinnloses Exil erschien, vorzeitig ab (1886). Doch er hat te inzwischen viel gelernt, sich stark mit litera rischen Arbeiten seiner Zeit beschäftigt, sich aber auch kompositorisch wesentlich freier ent wickelt. „Heute scheint Monsieur Debussy von dem Verlangen geplagt zu sein, das Bizarre, Unbegreifliche und Unspielbare zu produzieren“ - urteilte man an der Academie über seine Romarbeiten. Es zeichnete sich jetzt immer deutlicher ab, daß der junge Komponist festge fügte Bahnen durchaus verlassen, seine Fesseln