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, DRESDNER U PHILHARMONIE Aida Libretto von Antonio Ghislanzoni, deutsche Textfassung von Julius Schanz Duett Aida/Radames aus dem 3. Akt Radames Ich seh’ dich wieder, meine Aida. Aida Nicht näher, zurück ... was hoffst du noch? Radames In deine Nähe führt mich die Liebe. Aida Ach, einer Andern gehörst du doch. Amneris liebt dich. Radames Geliebte, nein! Dich nur, Aida, erkor ich zum Bund. Ich bin erhöret, du wirst die Meine. Aida Entweih' durch Meineid nie deinen Mund! Ich liebte den Helden, dich, den Mein- eid’gen nicht. Radames An meiner Liebe zweifelt, Aida? Aida Und hoffst du zu entgehen Amneris' Reizen, des Königs Befehl, deines Volkes Willen, dem Zornesfluche der Priester? Radames Höre, Aida! Aufs Neue hat zum Kampf mit Wut gebärde Äthiopiens Volk vereint der Krieger Reih’n. Schon überzieh'n die Deinen unsre Erde, Ägyptens Heere, ich führe sie. Bei dem Triumphe, den wir erringen, will ich dem König mein Herz vertraun. Du bist der Kampfpreis, den ich be gehre, Tempel der Liebe wollen wir bauen. Aida Und du hegst vor der Rache Amneris' keine Furcht? Ihre Vergeltung, wie ein Blitz wird sie furchtbar erschlagen mich und meinen Vater, uns alle. Radames | ich werd’ euch schützen. Aida Umsonst! Du vermagst es nicht. Doch liebst du wahr mich, dann bleibet ein Ausweg uns noch! Radames Welcher? Aida Entflieh’n! Radames Entfliehen! Aida | Entflieh’n aus diesem Lande wir, komm, laß uns fliehen; dort wird ein neues Vaterland für unsre Liebe blühen. Dort im jungfräulich grünen Wald, von | Blumen umgeben, gibt uns ein neues Leben die höchste Seligkeit, in Lieb’ und Glück. In Lieb' gedenken wir nicht mehr ver- ■ gang'ner Zeit. Radames Zur Feme entflieh’n, entflieh’n, wo fremd ich war! Verlassen mein Vaterland, verlassen seine Altäre! Den Boden, wo zuerst ich Ruhmkränze | pflückte, wo Liebe uns entzückte, vergißt sich nimmerdar. Aida Dort im jungfräulich grünen Wald, von Blumen umgeben, gibt uns ein neues Leben die höchste Seligkeit, in Lieb’ und Glück. In Lieb’ gedenken wir nicht mehr ver gangner Zeit. (dazu) Radames Unserer Liebe Himmel lacht ewig klar! Aida Mein Himmel läßt die Liebe entfalten schön’re Blüten, die gleichen Tempel bieten dieselben | Götter dar! | (dazu) Radames Verlassen mein Vaterland und seine Altäre?