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_J> DRESDNER O PHILHARMONIE Leonora Mein armes Herz fühle ich erbeben, und Angst erfüllt meine Seele mir, Manrico Lodern zum Himmel seh' ich die Flammen, Schauder ergreift mich starr bleibt der Blick. Soll nicht des Himmels Macht all' euch verdammen, so gebt mir wieder mein höchstes Glück. Ach, teure Mutter, du sollst nicht sterben, du meine Wonne, bleibe bei mir! Bald soll die Erde Feindesblut färben, doch flieht dein Leben, sterb' ich mit dir! Chor der Männer Zum Kampfe! Zum Kampfe! Auf, zum Kampfe! (dazu) Manrico 0 meine Mutter! Ach! Flieht dein Leben, dann sterb' ich mit dir! Chor der Männer Führ' uns zum Kampf, siegen wollen wir, oder sterben mit dir! Ein Maskenball Libretto von Antonio Somma, deutsche Textfassung nach dem Peters- Klavierauszug von einem unbekannten Übersetzer Ballfest mit Chor aus dem 3. Akt, Kanzone des Oskar und Chor Richard Ha, sie ist da, ich möchte sie sehen, noch einmal sprechen zu ihr. Doch nein, es trennt das Geschick sie von mir! Oskar Mir gab eine Unbekannte dieses Briefchen. „Für den Grafen", so sprach sie, „stell es ihm zu, doch im Geheimen." Richard (liest das Blatt) Daß beim Ball ein Attentat auf mich geplant sei, so schreibt man! Wenn ich nicht käme, würde man der Furcht mich zeihn. Nein, nein, kein Mensch denke so etwas von mir. Du geh', sei eilig, in kurzem bin ich mit dir bei dem Feste. Dich will ich sehn, Amelia, in deiner Schönheit Glanz! Ach, nur noch einmal strahle, ach, noch einmal mir dein Blick, dein holder Liebesblick. Chor 0 Lust, in muntern Tänzen den Saal dahin zu schweben, o welche Wonne, durch sie wird uns das Leben ein Traum voll Lust und Freude. Ach, wie so bald entschwunden seid ihr, beglückte Stunden, warum nach kurzem Weilen müßt ihr so schnell enteilen im raschen, im raschen Flug der Zeit? Samuel (zu Tom, auf Rene zeigend) Da ist der Unsern einer. Tod und Rache! Rene Ja, Tod und Rache! Doch er kommt nicht, Samuel und Tom Was sagst du? Rene Wir harren sein vergebens. Samuel und Tom Glaubst du? Warum? Rene Ihr werdet es später hören. Samuel und Tom 0 trügerisches Schicksal I So soll er im mer uns entgehen! Rene So sprechet leise. Dort blickt jemand aufmerksam nach uns. Samuel Und wer? Rene Der dort im Domino linker Hand von euch. Oskar (zu Rene) Halt, Maske, halte, ich laß dich nicht; glaub’ mir’s, ich kenn' dich!