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Texte der Gesangsnummern DRESDNER O PHILHARMONIE daß er auf Erden hier kein Grab nicht finde, sein Staub zerstiebe in alle Winde. Der Blitze Glut verzehre ihn, der frech es wagt. Er soll verflucht sein! Pater Guardian [zu Leonora) Erhebe dich, geh’ zur Klause. Kein lebend’ Wesen wirst du mehr se hen. Durch ein Glöckchen gibst du uns Kunde, wenn Gefahren dich bedrohen, oder wenn sich nahet deine letzte Stunde. An deiner Seite wirst du uns dann sehn, im Todeskampf dir beizustehn. die Vorigen Die Himmelsjungfrau gnadenvoll den Mantel um dich breite, und sende ihrer Engel Schar, daß sie dich treulich geleite. Leonora Die Himmelsjungfrau gnadenvoll den Mantel um mich breite, und sende ihrer Engel Schar, daß sie mich treulich geleite. Alle Die Himmelsjungfrau gnadenvoll den Mantel um mich/dich breite, und sende ihrer Engel Schar, daß sie mich/dich geleite. Nabucco Libretto von Temistocle Solera, deutsche Nachdichtung von Kuba Chor der hebräischen Gefangenen (Gefangenenchor) Flieg’ Gedanke, auf goldenen Schwingen auf die Gipfel der Menschlichkeit ge tragen, wo die Quellen der Weisheit entspringen, wo die Lüfte gleich Zephir und mildem Gesang. Ach der Jordan führt Tränen und Klagen. An den Wassern des Euphrat ist Zion geringe. 0 du Cherub mit flammender Klinge, o du flammender Cherub, was schweigst du so bang? Gold’ne Harfe, auf dir singt vom Fluß her der Wind. Du hängst stille und stumm in der Weide. Sing und sage, warum wir Gefang’ne sind, uns noch immer die Fußspange quält. Mach uns mutig und stärk' uns im Leide, sprich und klage mit eherner Stimme, bleibe wahrhaft und maßvoll im Grimme, wie die Tugend im Feuer der Leide ge stählt. Flieg’ Gedanke, der Welt zu verkünden die Gestade der friedlichen Meere, wo die Ströme der Menschlichkeit münden, wo die Wogen besänftigt ihr silberner Kamm. Trieb den Jordan hinab all das Schwere, an den Ufern des Euphrat sei Eden für immer. 0 du Erde im Frühmorgenschimmer, da den Löwen vom Löwen erlöset das Lamm. Gold’ne Harfe im trauernden Weiden baum, tropfe Balsam in heilende Wunden. Wach' und wecke die Völker aus Zeiten und Traum, wenn die Hand deine Saiten nur streift. Welt vom Fluch und vom Schmerze entbunden, alte Harfe, erklinge und töne, sing’ die Weise, die mütterlich schöne, da der Frühling in kreißende Sommer hinreift.