DRESDNER O PHILHARMONIE erklärte den Klavierpart für unspielbar. „Jeden Takt eine andere Handstellung, glauben Sie, ich setze mich vier Wochen hin, um ein so wi derhaariges Stück zu studieren?“ - nicht gera de ermutigend, sollte man denken, für einen aufstrebenden jungen Komponisten. Aber Strauss war bereits selbstbewußt genug, dies nicht als Niederlage zu betrachten. Er kam mit einem anderen, späterhin sehr berühmten Pianisten ins Gespräch, dem beinahe gleich altrigen Eugen d'Albert, widmete ihm seine Burleske und erlebte mit ihm die Uraufführung während des Tonkünstlerfestes am 21. Juni 1890 in Eisenach. Das Werk steht heute zwar nicht sehr oft auf den Konzertprogrammen, ist jedoch ein beliebtes Paradestück zur Demon stration brillanter Spieltechniken. Immerhin ist es eines der wenigen Jugendwerke von Strauss, das sich von den Instrumentalwerken der Folgezeit durchsetzte. Ist es auch noch nicht so persönlich wie die späteren Tondichtungen, so ist es ihnen ebenbürtig in der Verkörperung von Geist und Virtuosität. In Konzerten der Dresdner Philharmonie stand die Burleske 1984 und 1989 auf dem Programm, danach erneut vor relativ kur zer Zeit, im April 1999 mit dem bekannten Pianisten Rudolf Buchbinder (Leitung Walter Weller). Burleske für Klavier und Orchester Zum Werk Als musikalischer Hauptgedanke eröffnet ein Paukenthema voller Schwung die knappe Komposition. Innerhalb der häufig wechseln den Stimmungen taucht es in der Folge immer wieder auf. Die anderen, vom Klavier ent wickelten Themen und Motive tragen vor nehmlich lyrischen Charakter, bringen gar in einer weit ausschwingenden Kantilene des Solisten das Moment der Ruhe in der sonst ziemlich turbulenten Partitur ein. Vorder gründig allerdings ist es ein virtuoses Spiel voller Charme mit manchem überraschenden Effekt.