DRESDNER (J PHILHARMONIE maligen Schüler Charles Koechlin die Instru mentierung völlig überließ. Für Faure war - wie | schon erwähnt - das klangliche Raffinement, der Farbreichtum eines reinen Orchestersatzes von untergeordnetem Interesse, so daß er diese | Arbeit durchaus delegieren konnte, ohne [ künstlerische Veränderungen seiner Intentionen befürchten zu müssen. Als Faure 1901 dann allerdings für die „Concerts Lamoureux“ in Paris seine Orchestersuite op. 80 herzustellen be gann, nahm er sich die Partitur der Bühnen musik sehr genau vor und unterzog die Koechlinsche Instrumentation einer Revision. Er erweiterte z. B. die Besetzung um eine 2. Oboe, ein 2. Fagott und das 3. und 4. Horn und nahm instrumentatorische Retuschen und dynamische Veränderungen vor. Die musikalische Substanz der Bühnenmusik ist in den drei, ursprünglich zur Suite gehörenden Stücken enthalten. Erst mit einer weiteren Druckausgabe setzte Faure noch die jetzige Nr. 3 (Sicilienne) hinzu, ein Stück, das zwar bereits 1893 für die Schau spielmusik zu „Bürger als Edelmann“ (Moliere) komponiert worden war, bis dahin aber unver öffentlicht blieb und 1898 als Entr’acte zum 2. Akt in die Bühnenmusik zu „Pelleas“ aufge nommen wurde. Die jetzige viersätzige Form ist weit bekannt geworden und gehört zu den schönsten Orchesterkompositionen Faures. „Das Geheim nisvolle des symbolischen Dramas, dessen Personen wie hinter einem Schleier das Spiel von Liebe und Tod spielen, seine schicksalhaft lastende und bedrückende Atmosphäre, die Tiefe der zurückgehaltenen Gefühle paßten vollkommen zu Faures Auffassung der Ton kunst und zu seinem verhaltenen Gefühls ausdruck“ (Dieter Härtwig, in: Programmhefte der Dresdner Philharmonie). „Faures Musik malt | weniger die düstere Landschaft des Dramas, sondern gibt die Stimmung der Menschen wie der; sie ist, nach den Worten des französischen Aufführungsdauer: ca. 20 Minuten