>> DRESDNER (J PHILHARMONIE 1832, als Mendelssohn ein zweites Mal nach England kam, sorgte auch Paganini, dieser Teufelsgeiger, auf der Insel für mächtiges Aufsehen. Mendelssohn selbst hatte auch keine Not, ein eigenes Publikum zu gewinnen. So konnte er schon recht bald enge Bande zu musikinteres sierten Kreisen knüpfen. Im Laufe seines Lebens sollte er noch neunmal auf die Insel kommen, meist um Konzerte und Musikfeste zu dirigie ren. Dieses Land hatte es ihm wirklich angetan, | Hier fühlte er sich wohl, und hier erfuhr er auch I viel Zuneigung. So entstanden klingende Reise eindrücke von dort, die uns heute noch berüh ren: z.B. die berühmte „Hebriden-Ouvertüre“ I (1829) oder die Ouvertüre „Die Heimkehr aus der Fremde“, in der er seine Erfahrungen in der j schottischen „Campagna“ humorvoll noch einmal I Revue passieren ließ. Und auch die „Schotti sche“ Sinfonie (1829 - 31) gehört dazu. Mendelssohn war natürlich auch ein Pianist von Format, der als solcher übrigens viele techni sche Details geradewegs von Moscheies gelernt hatte. Und so trat er auf seinen Reisen immer wieder auch solistisch auf. Und da erwartet wurde, daß die reisenden Pianisten eigene Kompositionen zu Gehör brachten, ließ sich Mendelssohn nicht lange bitten, auch solche beizusteuern. Ein erstes Klavierkonzert, das er für wert erachtete, in sein Werkverzeichnis auf genommen zu werden, entstand 1830/31 in Rom. Es erhielt später die Opus-Nr. 25. Und als es ihn erneut nach England verschlug, kompo nierte er ein sehr bravouröses Solistenstück, das Capriccio brillant h-Moll, später gedruckt als op. 22. Hier folgte er dem großen Vorbild Carl Maria von Weber und dessen Konzertstück f-Moll op. 79, einem Modell, das auch andere Komponisten bis hin zu Richard Strauss („Burleske“) immer wieder angeregt hat. Weber seinerseits hat sich mit seinem Stück von der klassisch gebundenen Sonatenform lösen wol- Von Kindheit an beschäftigte sich Mendelssohn nicht nur mit Musik, sondern auch mit anderen Kün sten und gab besondere Talentproben immer wieder als Zeichner und Maler eigener Reise eindrücke ab. So fertigte er auch das Aquarell der Kathedrale von Durham nach einer Zeichnung an, die er 1829 von seinem Aufenthalt in England und Schottland mit brachte. Aufführungsdauer: ca. 13 Minuten