Zum Programm Wer hat wohl noch nichts von den unzähligen spanischen Tänzen erfahren, wer nicht einige wenigstens selbst gehört, besser gesagt erlebt, Tänze aus den verschiedenen Landesteilen, Tanzformen, die von gebändigter Ruhe und in niger Verschmelzung der Seelen bis zum aus gelassenen Treiben, zum eruptiven Erlebnis reichen. Kennen wir auch nicht alle dieser Fan dangos, Jotas und Sardanas mit Namen, ver spüren wir aber doch schon bei einer ersten Berührung mit solchen Tänzen deren innere Kraft und Schönheit, ein rhythmisches Verlan gen mitzumachen, ein Gefühl der Freude da beisein zu dürfen. Diese Tänze sind grenzenlos, in Spanien zwar geboren, durch dortiges Le bensgefühl entwickelt und weitergegeben, doch geeignet, alle Menschen zu berühren, Sinnlichkeit zu entfesseln und hingebungsvoll in diesen Rhythmen aufzugehen. Und so haben es auch zahlreiche namhafte Komponisten - nicht nur spanische - verstanden, sich diese Tänze des Volkes in neuer Form anzueignen und eigene Schöpfungen daraus zu machen. In unserem Konzert sind es vier große Namen, und nur einer davon gehört einem wirklichen Spanier. Diese Komponisten alle aber haben spanische Musik geschrieben, haben spanisch gefühlt und dieses Gefühl in ihrer Musik aus drücken können. Und wenn dann noch die Tänzerin Nina Corti, von vielen als die Königin des Flamenco apostrophiert, auftritt, lassen wir uns gern gefangennehmen vom spanischen Tanz, dem Flamenco ebenso wie beispielsweise der Habanera, vielleicht auch einer Malaguena oder Feria, ganz sicher aber von dem „Bolero“.