Bilder einer Ausstellung Zur Musik Die „Promenaden“ zwischen einigen Bildern deuten auf den Betrachter, sein Schreiten von Bild zu Bild, seine emotionale Berührung, aufgefangen in einer russisch-archaisch wir kenden Melodik. Zehn Bilder sind zu erleben. Ein hinkender „Gnom“ ist als dämonisch-gro teske Gestalt zu erkennen. Aus einem alten Schloß erklingt eine Spielmannsballade. In den Pariser Tuileriengärten lärmen und schreien spielende Kinder; helle, ja grelle Holzbläser, zunächst tänzerisch-kapriziös, später turbu lent. „Bydlo“, ein hochrädiger polnischer Kar ren, zieht schwerfäHig-rumpelnd vorbei. Man hört die Küchlein in ihren Eierschalen tanzen, ein Scherzando im eilenden Zweivierteltakt. Zwei Juden, ein armer belästigt bettelnd ei nen reichen, heben zu einem makabren Dia log an. Auf dem Marktplatz von Limoges strei ten sich keifende Weiber. Abrupt schlägt die Szene um. Harte Bläserklänge führen ins ge heimnisvolle Dunkel römischer Katakomben. Ein wildes Orchestertutti vollführt einen tollen Hexenritt der Baba Jaga, der erst vor dem großen Tor von Kiew endet, tonmalerisch ausgedeutet in einem pathetisch-feierlichen Blechbläseraufzug und einem Holzbläser choral mit Steigerung des vollen Orchesters und viel Geläut zu einem triumphalen Wie dererscheinen der „Promenaden“-Melodie.