„Klavierkonzert mit Alexander Skrjabin unter Leitung von Sergej Koussevitzky“; Gemälde von Robert Sterl 1910 eine Vorstufe seines geplanten „Mysteriums“) hatte der Komponist eine Entwicklung ge nommen, von der in seinem ersten, seinem einzigen Klavierkonzert, noch nichts zu spüren war. Gewaltig, ja fast unbegreiflich ist die Entwicklung, die zwischen beiden Werken liegt. Abgesehen vielleicht von der Sphäre sehnsüchtigen Träumens läßt dieses zurückhaltende und feinfühlige Konzert noch wenig spüren von der Ekstatik des reifen Skijabin. Der Einfluß Chopins ist kaum zu überhören, jedoch hat sich bereits eine per sönliche Handschrift herausgebildet. Insge samt herrschen lyrische Stimmungen vor, die allerdings mit den für den Komponisten so typischen metallischen Fanfarenstößen und perkussiven Akkordballungen durchsetzt sind. Überreiche Vortragsanweisungen in der Partitur zeugen von einer schier unerschöpf lichen, aber doch sehr exaltierten Fantasie („wie die Sonne nach dem Gewitter“, „in Entzücken“, „so unterirdisch wie möglich“).