Art sämtliche dreißig Jahre von Mozarts kompositorischen Aktivitäten. Sind es auch vor allem die Streichquartette, die ihn zeit lebens beschäftigt haben, so finden wir in seinem (Euvre doch genügend andere Beispiele für seine Experimentier- und Musizierfreude. Im Jahre 1781 war Mozart nach Wien ge kommen. Er hatte sich auf eigenen Wunsch von seinem salzburgischen Dienstherrn, dem Erzbischof Colloredo, getrennt, um als freier und völlig unabhängiger Komponist ein neues Leben beginnen zu können. Wien nahm ihn mit Freuden auf, und Mozart war glücklich. In dieser Zeit lernte er einen in teressanten Menschen kennen, der ihn mit seiner Begeisterung für ältere Musik förm lich ansteckte. Das war der kunstliebende Baron Gottfried van Swieten. Dieser war lange Zeit kaiserlicher Gesandter in Brüs sel, Paris, Warschau und zuletzt in Berlin gewesen. Unterwegs hatte er, besonders in Berlin, die Kunst Händels und Bachs ken nengelernt und eine dilettantisch exklusive Begeisterung für diese Meister mit nach Wien gebracht. Hier bekleidete er seit 1781 eine hohe Stellung und scharte viele Musik liebhaber, ja selbst angesehene Komponi sten um sich. Haydn gehörte dazu, Mozart, der seit 1781 in Wien lebte, kam gern, später selbst der eher eigenbrötlerische Beethoven. Mozart reizte der „an Zahl freilich sehr kleine Schatz guter Musik“ van Swietens, so daß er „alle Sonntage um 12 Uhr“ gerne in das Haus ging, wo „nichts gespielt wurde als Händel und Bach“. Mozart ließ sich an stecken von der Begeisterung van Swietens und - natürlich - von der sofort erkennbar hohen Kunstfertigkeit der erlebten Musik. Plötzlich spielte und schrieb Mozart selbst Fugen, übte sich darin und bezog sogar