harmonische Gefüge durch die Continuo- Instrumente zu realisieren. Das obligate Akkordinstrument durfte jetzt nicht nur, sondern es mußte sogar weggefallen. Noch in der Zeit des Barocks und des Rokoko blieb die Wahl der jeweiligen Instrumente gelegentlich den Spielern selbst überlassen, die nach den vorhandenen Möglichkeiten und den spieltechnischen Anforderungen entscheiden konnten, wie die Aufführung zu besetzen sei. Nun aber hatte sich ein festgelegtes Instrumentarium durchzuset zen begonnen. Es war nicht mehr gleich gültig, ob der Komponist Streicher- oder Blä serstimmen haben wollte. Seine Vorschrift mußte strikt befolgt werden. Die individu ellen Klangeigentümlichkeiten waren eben so Teil des Kompositionsplans geworden, wie die Frage der Besetzungsstärke, d. h. die Unterscheidung zwischen chorischer oder solistischer Besetzung der (Streicher)- Stimmen. Durch all dies war z. B. auch die Entwicklung des Streichquartetts begün stigt worden, der sich besonders Haydn be reits in jungen Jahren angenommen hatte. Das war eine solistisch besetzte Musizier form, die sich aus der vierstimmigen Satz weise größerer Ensembles (z. B. der Opern- Sinfonia) zu entwickeln begonnen hatte und sehr bald schon völlig eigene Wege ging, parallel zur Sinfonie. Mozart seinerseits probierte alles aus. Er hatte allerdings schon ein neues Feld vor gefunden, das nur noch zu bestellen war. Und das betraf auch ganz natürlich die Kammermusik, eine Musizierform, die seit alters her als Musik für die herrschaftliche Kammer, d. h. zur (Abend)-Unterhaltung, allerdings nicht für das öffentliche Konzer tieren, gepflegt wurde. So durchziehen Kam mermusikwerke der unterschiedlichsten geb. 27.1.1756 in Salzburg, gest. 5.12.1791 in Wien musikalische Ausbil dung bei Vater Leopold 1763 -1766 mehrere Reisen als Wunderkind durch Westeuropa bis nach Paris und London 1769 -1773 drei Italienreisen 1769 unbesoldeter, 1772 besoldeter Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle 1777 -1779 Parisreise 1779 Hoforganist in Salzburg 1781 Wien 1782 Heirat mit Constanze Weber 1787 zwei Reisen nach Prag (Uraufführung „Don Giovanni“); kaiserlicher Hofkom ponist (als Nachfolger Glucks) 1789 Reisen nach Dresden, Leipzig, Potsdam, Berlin 1791 Pragreise („Titus“)