Zum Programm Es ist wohl Leopold Mozart zu verdanken, daß sich sein Sohn zu einem Wunderkind entwickeln konnte und schließlich einer der bedeutendsten Komponisten geworden ist. Und mehr noch, auch das moderne Geigen spiel, ja der Streicherklang an sich geht auf Vater Mozart zurück. Auslöser dazu war Leopolds Violinschule, erschienen im Ge burtsjahr von Wolfgang Amadeus (1756). Es ist ein Werk, das viele Geigergenerationen nachhaltig beeinflußt hat. Sohn Mozart wur de selbst ein herausragender Geiger, war als junger Mensch sogar Konzertmeister. Und er hat die herrlichste Musik für Streicher komponiert, nicht nur wunderschöne Violin konzerte. Anfangs mischte er Blasinstru mente nur als Farbtupfer in seine Strei chermusik hinein, verfeinerte später aber seine Palette immer mehr. Da stehen sich in unserem Programm nun zwei Werke ge genüber, die solche Entwicklung aufzeigen. Erstens ist es ein frühes Werk, die dreisät- zige Sinfonie aus der „Posthorn-Serenade“ (Salzburg 1779). zweitens erleben wir ein Werk der Reife, die Es-Dur-Sinfonie KV 543 (Wien 1788). Hier nun entwickelte Mozart eine individuell ausgebildete Klangregie, die Beethoven aufgegriffen hat und weiter zuführen verstand. Doch im Zentrum unse res Programms steht die Violine mit Bela Bartöks 1. Violinkonzert, ein frühes Werk des Komponisten (1907/08), eine Liebeser klärung an eine Geigerin, die der Komponist tief verehrte. Das Werk ist noch stark dem spätromantischen Stil verpflichtet, deutet aber bereits stilistisch auf eine Umbruchsi tuation hin, ist freier in seiner harmoni schen und formalen Gestaltung als mögliche Vorbilder aus älterer Zeit es je vermochten.