warten mußte. Paul Sacher, der berühmte Dirigent des Basler Kammerorchesters und legendäre Förderer zahlreicher Komponi sten, war in diesem Jahrzehnt Auftragge ber für drei größere Werke: „Musik für Sai teninstrumente, Schlagzeug und Celesta“, die Sonate für zwei Klaviere und Schlag zeug und das „Divertimento“ für Streichor chester. Das wurden großartige Werke und von der Welt alsbald bewundert. Obwohl Bartök selbst Pianist war, ist seine Hand habung von Saiteninstrumenten unver gleichlich. Zahlreiche neuartige Techniken, die er teilweise aus eigenen Beobachtun gen ländlicher Geiger kennengelernt hatte und auch in seinen Quartetten verwenden konnte, wurden weiter ausgebaut. 1933 weigerte sich der Komponist, in Deutschland aufzutreten. Hitlers Aufstieg erfüllte ihn mit tiefer Besorgnis. Als sich Österreich 1938 dem „Reich“ anschloß, brach er den Kontakt zu seinem dortigen Verleger ab und ging 1940 in die USA. In Amerika hatte Bartök nur noch wenige Jah re zu leben. Er fand zwar eine gewisse Be friedigung in seiner Forschungsarbeit, doch seine Gesundheit war arg angeschlagen und die finanzielle Basis höchst ungenügend. Als sich sein Zustand nach einer heftigen Leukämieerkrankung im Februar 1943 et was besserte, neuer Lebensmut ihn zu be flügeln schien, begann er wieder zu kompo nieren und schrieb das „Konzert für Orche ster“, eines seiner bekanntesten Meister werke. Es folgte eine Violinsonate (für Men- uhin) und das strahlende Dritte Klavierkon zert, gedacht als „Abschiedsgeschenk“ für seine Frau. Die letzten siebzehn Takte die ses Konzertes mußten noch orchestriert werden, als Bartök am 26. September 1945 im West Side Hospital New York starb.