det, und ein endgültiges Entkommen aus dieser ungeliebten Stellung sei ihm nicht möglich. Doch in Salzburg begann sein Le ben, und dort sind seine Wurzeln zu finden. Vater Leopold (1719 - 1887), mit 18 Jahren ein „Zug’reister“ aus Augsburg (1737), wur de nach Umwegen über ein Jurastudium und einem vorübergehenden Kammerdie ner-Dasein 1743 Geiger in der fürsterz bischöflichen Hofkapelle. Er gründete 1747 einen eigenen Hausstand zusammen mit Anna Maria Pertl (1720 - 1778), einer Wai sen aus armen Verhälnissen, dafür von fröhlicher Natur und sehr hübsch anzuse hen. Und nun kamen seit 1748 in rascher Folge mehrere Kinder auf die Welt, die je doch meist schon bald starben. Ein Mädchen (1751) - das vierte Kind - blieb am Leben, Maria Anna Walburga Ignatia, von allen später nur noch zärtlich das „Nannerl“ genannt. Am Leben blieb auch das siebente Kind. Es war ein Sohn und wurde 1756, in dem Jahre geboren, als der Vater seinen größten Triumph feiern konn te das Erscheinen seines Buches „Versuch einer gründlichen Violinschule“, eines Lehr werkes, das selbst alsbald Schule machen und lange Zeit als wichtigstes Unterrichts werk gelten sollte. In diesem Jahr also wur de Johannes Chrisostomus Wolfgang Gott lieb geboren, und aus ihm sollte schon bald der gottbegnadete, von Gott geliebte Kom ponist werden, ein wahrhaftiger Gottlieb. Dieser Vorname wurde schließlich zu Ama deus latinisiert, vermutlich niemals von den Eltern, denn ihnen war bereits ein Amadeus gestorben, ihr fünftes Kind. Mo zart nannte sich selbst niemals so. Er un terschrieb bestenfalls Wolfgango Amadeo auch Wolfgang Amade, nie aber Amadeus. Dieser Knabe spielte seine frühkindlichen geb. 27.1.1756 in Salzburg, gest. 5.12.1791 in Wien musikalische Ausbil dung bei Vater Leopold 1763-66 mehrere Rei sen als Wunderkind durch Westeuropa bis nach Paris und London 1769-73 drei Italienreisen 1769 unbesoldeter, 1772 besoldeter Konzertmei ster der Salzburger Hofkapelle 1777-79 Parisreise 1779 Hoforganist in Salzburg 1781 Wien 1782 Heirat mit Con stanze Weber 1787 zwei Reisen nach Prag (Uraufführung „Don Giovanni“); kai serlicher Hofkomponist (als Nachfolger Glucks) 1789 Reisen nach Dresden, Leipzig, Potsdam, Berlin 1791 Pragreise („Titus“)