Die Sinfonie Nr. 8 ist seit Kriegsende mehr als siebzigmal durch die Dresdner Philhar monie aufgeführt worden, eingerechnet sind allerdings Gastspiele außerhalb Dresdens und Tourneen, denn sonst hätte sie in einigen Jahren mehrfach in Dresden selbst gespielt werden müssen. sich „über die ganze Welt nicht sorge“, bil dete mit seiner Ruhe und seinem Frieden einen Gegenpol zum Trubel der Stadt und zu den Zänkereien der Welt um ihn herum. Im Kreise seiner Familie führte er hier auf dem Lande „ein ruhiges und glückliches Leben“. Hier konnte er sich erholen und „neue Kraft sammeln“ für seine komposi torische Arbeit, und hier konnte er sich auch tagtäglich „an Gottes schöner Natur ergötzen“. So sind es denn gerade die dorti gen Aufenthalte, die deutlich wie nirgends sonst die Naturliebe und Naturverbunden heit des Komponisten erkennen lassen. In dieser Umgebung also komponierte Dvorak seine lebensvoll-anmutige, von Natürlichkeit strahlende Sinfonie, ein Werk voller Licht und Luft, voller Leben und Fröhlichkeit. Die Uraufführung in Prag am 2. Februar 1890 leitete der Komponist selbst und führ te dieses Werk auch im gleichen Jahr noch in London und Frankfurt zum Siege, übri gens ein zweites Mal 1891 in England, am Abend vor seiner Promotion in Cambridge als Ersatz für eine Dissertationsvorlesung. Diese Sinfonie gehört heute zum festen Re pertoire aller großen Orchester auf der Welt und wird bestenfalls von ihrer Nach folgerin, der Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ überstrahlt. Von der düsteren Stimmung und ausdrucksstarken Anspannung der knapp sechs Jahre früher entstandenen Vorgängerin ist nichts mehr zu spüren. Die Achte ist dem folkloristisch-böhmischen Idiom verpflichtet. Die Musik ist stets so lebensvoll und gefühlsgetränkt, daß immer wieder an außermusikalische Erklärungen gedacht worden ist, obwohl keinerlei pro grammatische Absichten vorgegeben sind. Da entstehen Bilder aus einem tschechi schen Dorf und Eindrücke aus böhmischer