Aufführungsdauer: ca. 9 Minuten gegeneinander ein kontinuierliches Farben spiel des Klangbildes ergeben. Das ist oft imitiert worden, auch dank des Films von Stanley Kubrick... Mit dem elektronischen Werk „Artikula tion“ (1958) sowie den Orchesterstücken „Apparitions“ (1958/59) und Atmospheres (1961) gelang Ligeti der Durchbruch; vor al lem in letzterem Werk wurde exponiert, was für Ligetis CEuvre zunächst signifikant bleiben sollte: oszillierende Klangflächen kompositionen mit Verzicht auf traditionelle Intervallcharaktere und rhythmisches Profil, das von Ligeti „Mikropolyhonie“ ge nannte dichte polyphone Gewebe vieler Einzelstimmen. Als Hauptwerk des Kompo nisten in seiner zweiten Schaffenshälfte gilt die „Anti-anti-Oper“ mit dem Titel „Le grand macabre“ (UA 1978), die im Stil der Postmoderne heterogene Elemente zusam menfügt. Heute ist für Ligeti „die Zeit der Avantgarde vorbei: Sowohl die funktionale Tonalität als auch die Atonalität wurden abgenutzt, ebenso die gleichmäßige zwölf- tönige Temperatur. Viele ethnische Kultu ren, in Afrika und, in besonderer Vielfalt, in Südostasien, geben Beispiele für ganz andere Intonations-Systeme.“ György Ligeti schrieb dieses Stück, das zu einem Schlüsselwerk der zeitgenössischen Musik in der zweiten Hälfte des 20. Jahr hunderts werden sollte, in den Monaten Februar bis Juli 1961. Die Partitur ist auf 87 (!) Systemen notiert. „Atmospheres“ ist im durchlaufenden 4/4- Takt geschrieben, doch wird dieses Metrum nicht relevant. Er dient, wie Ligeti es for muliert, bloß als „Mittel zur Synchronisa tion der einzelnen Stimmen und Hilfsmittel zur zeitlichen Gliederung. Takte im Sinne einer metrischen Pulsation gibt es keine ...