Ludwig van Beethoven als Spaziergänger, Zeichnung von Johann Peter Theodor Lyser (.Treu nach der Natur gezeichnet, wie er in den letzten Jahren seines Lebens durch die Straßen Wiens mehr sprang und lief denn ging.“) wie je zuvor und die in uns schwingt, als ein lebendiger und sehr normaler Mensch, der mit seinen Gaben wuchern konnte und dessen Weg ihn aus einer bedrückenden Kindheit und einer unbefriedigenden Jugend in eine glanzvolle Periode des Ruhms ge führt hat. Wir nehmen mitfühlend zur Kenntnis, daß dieser Mann von tiefer Ein samkeit umgeben war, von Krankheit geplagt wurde, schließlich von Taubheit geschlagen sein Leben nicht mehr lebenswert empfand und dennoch Großartiges schaffen konnte. Aber läßt sich daraus das Bild ableiten, das den Meister als lebensfremd, pessimi stisch in sich gekehrt und nur seiner Kunst verpflichtet zeichnet? Und auch die Fama, ihn als einen wenig sorgfältig gekleideten Mann zu kennen, der meist gar nichts auf Äußerlichkeiten gegeben haben soll, läßt ihn der Welt abgewandt erscheinen. Gewiß war Beethoven nicht der Mann, der in den Geschäften des Alltags aufging. Ebenso gewiß stellte er seine Kunstausübung höher als die Interessen des täglichen Lebens. Er