Die „Neue Zeitschrift für Musik“ sollte als kämpferisches Blatt an die Stelle der inzwischen „philister haft“ gewordenen „Allgemeinen musika lischen Zeitung“ treten, dem der Zukunft Offenen den Weg bereiten, sowohl gegen Epigonentum einseitiger Beethoven anbeter als auch gegen die leere Salon- pianistik solcher Komponisten wie Herz oder Kalk brenner auftreten. Schumann fand zün dende Worte für den „Fortschritt“, begrüß te den jungen Chopin - „Hut ab, meine Her ren, ein Genie“ - und erkannte im jungen Brahms einen „der da kommen mußte“. Aufführungsdauer: ca. 35 Minuten eigentliche Musikerlebnis in treffende Wor te zu fassen, ohne akademisch zu urteilen. Mit spitzer Feder attackierte er eine ganze brillierende, aber eher nichtssagende Pia- nisten-Komponisten-Generation, wendete sich gegen die zunehmende Verflachung der musikalischen Empfindung, gegen die vordergründige Virtuosität und ein billiges musikalisches Salongeplänkel. Im Grunde war er als Musikjournalist bis über seinen Tod hinaus bekannter denn als Komponist. Doch in all diesen Jahren kom ponierte Schumann sehr viel. Großartige Klavierwerke entstanden vor allem. Oft wurden sie aus seiner meisterhaften Im provisationskunst geboren. Im Jahre 1840 heiratete er - nach langem, entnervendem Kampf mit deren Vater - Clara Wieck. Es sollte ein wunderbarer Künstlerbund werden. Aus solcher Hoch stimmung heraus vermochte die junge Frau, ihn großartig zu inspirieren und seine Muse auch späterhin zu bleiben. Noch im Hochzeitsjahr entstanden viele wunderbare Lieder. Es wurde sein „Liederjahr“. Ein sinfonisches Jahr sollte folgen. Das war bereits das nächstfolgende. Nach einer er staunlich kurzen Zeit, im Januar 1841, komponierte und vollendete er seine 1. Sinfonie, die er selbst „Frühlingssinfo nie“ nannte. Es folgte eine kleine Sinfonie („Sinfonietta“), heute bekannt als „Ouver türe, Scherzo und Finale in E-Dur“. Im Mai 1841 bereits entstand eine „Symphonische Phantasie“, bei der jeder Satz mit dem folgenden verbunden ist und dem Ganzen eine thematische Idee zugrunde liegt. Daraus sollte zehn Jahre später, allerdings erst nach einer grundlegenden Überarbei tung, die 4. Sinfonie werden. Schumann schrieb während all dieser Jahre auch