Avfführungsdauer: ca. 35 Minuten für Klavier und Orchester hinterlassen. Das sind Variationen über ein Thema aus Mozarts „Don Giovanni“ op. 2, eine Fantasie über polnische Themen op. 13, ein Rondo ä la Krakowiak op. 14, eine Grande Polonaise Es-Dur op. 22 und natürlich die genialen Würfe seiner beiden Klavierkonzerte, das in e-Moll op. 11 und das Konzert f-Moll op. 21. Das f-Moll-Konzert entstand zwar zeitlich vor dem e-Moll-Werk, gilt aber wegen einer späteren Veröffentlichung als sein zweites in der Zählung. Beide Konzerte sind Jugend werke, 1829/30 entstanden - Chopin war kaum 20 Jahre alt und beide wurden auch von ihm selbst in Warschau uraufgeführt, das f-Moll-Konzert am 17. März 1830. In einem solchen Virtuosenkonzert steht allein der Solist im Mittelpunkt des Inter esses. Das Orchester hat nur die Funktion, mit einer ausgedehnten Exposition die Spannung des Publikums auf den ersehnten Eintritt des Solisten zu erhöhen, ansonsten einen klanglichen Untergrund zu liefern, über dem sich der Klavierpart entfalten kann. Hieraus entstand bald schon der Vorwurf, Chopin habe das Handwerk des Orchestrierens nicht beherrscht, ja die In strumentation sei möglicherweise von fremder Hand gearbeitet worden. Betrachtet man aber z. B. den Finale-Satz, eine Mazur ka, bemerkt man rasch, daß sich hier - und zwar im Orchester - Außerordentliches tut. Allein der strukturell bedeutsame Umschlag von Moll nach Dur wird ausgerechnet im Tutti herbeigeführt, durch ein Horn-Signal. Würde ein Komponist, dem das Orchester rein gar nichts gilt, je auf eine solche Idee verfallen, die auch dem Orchestergenie Carl Maria von Weber alle Ehre gemacht hätte? Der oft nachgebetete Vorwurf, Chopins Klavierkonzerte seien allzu traditionelle, ja