sein Zustand mehr und mehr. Immerhin aber komponierte er viel, spielte selbst Klavier in seinen Freundeskreisen, lebte auch zeitweise bei George Sand. Doch die todbringende Tuberkulose war nicht aufzu halten. Die Beziehungen zu der einst so be wunderten Frau lockerten sich, bedingt durch ihr herrschüchtiges, oft rücksichtslo ses Verhalten, bis es zwei Jahre vor seinem Tode zum endgültigen Bruch kam. Im April 1848 unternahm Chopin zwar noch eine Konzertreise nach England und Schottland, um seine Finanzen aufzubessern, kehrte aber im November - schwerkrank - zurück. Nur wenige Getreue blieben ihm zur Gesell schaft, unterstützten ihn auch finanziell, da er nun auch nicht mehr unterrichten konnte. So starb er am 17. Oktober 1849. Seine Gebeine ruhen auf dem Pariser Künstlerfriedhof Pere-Lachaise, doch sein Herz wurde nach Warschau überführt. „Man möchte sie das große Dreigestirn nennen, die einer Generation angehören den überragenden Pianisten-Komponisten Chopin, Schumann und Liszt. Und doch sind sie voneinander so grundverschieden, daß gerade am Beispiel ihres Schaffens die verblüffende Vielfalt des neu und neuartig genutzten Instruments deutlich wird. Beethoven hat damit in einem großen, dem Jahrhundert entsprechenden Maßstab be gonnen, Chopin und Schumann gewinnen dem Instrument neue lyrische und drama tische, introvertierte Nuancen hinzu, Liszt bringt darüber hinaus noch das rhetorische Pathos und die A-fresco-Technik ein. Was Chopin von dem gleichaltrigen Schumann oder dem nur ein Jahr jüngeren Liszt deut lich unterscheidet, ist die totale Dominanz des Klavierschaffens: Er schrieb ausnahmslos