Und noch ein Name ist zu nennen: Fritz Kreisler. Dieser nun hatte mit den „Sträußen“ nichts gemein, war ein berühm ter, in aller Welt gefeierter Geiger, reiste und konzertierte in Europa und Übersee, war zwar Wiener, lebte aber lange in New York. Er komponierte viel, ernsthaftes und leichtes, darunter ebenso Konzerte, Violin- stücke und ein Streichquartett wie auch drei „Alt-Wiener Tanzweisen“ („Liebesfreud, Liebesleid und Schön Rosmarin“) für Orchester. Wir hören das erste in einer Bearbeitung für Solovioline und Orchester begleitung. Die Dresdner Philharmonie will mit ihrem Konzert nicht nur „Das besondere Ereignis an den ersten Tagen im neuen Jahrtausend“ feiern und an Johann Strauß erinnern. Sie knüpft auch an eine beinahe vergessene Sitte an: die Form der Tisch-Konzerte. Als es in Dresden noch kein Konzerthaus gab, machte man aus der Not eine Tugend und spielte in freier Natur, in öffentlichen Gär ten zu Kaffee, Kuchen, Bier und Bratwurst. In der kalten Jahreszeit ging man in die Lokale und in die Hotelsäle. Auch hier wurde gegessen und getrunken. Nur Hunde durften nicht hinein. Das war ausdrücklich verboten. Doch wenn man denkt, es wurde nur lockere Unterhaltungsmusik geboten, so irrt man sich. Neben Menuetten, Ouvertüren und Potpourris wurde immer wieder qualitätsvolle Sinfonik eingestreut, einzelne Sätze, später ganze Sinfonien. Und diese Tra dition hielt sich noch, als das neue Gewerbehaus 1870 eröffnet wurde und die dortige Kapelle - später nannte sie sich „Dresdner Philharmonie“ - ihren eigenen Konzert saal erhielt.