der neueren Singspielart, der Operette, seit man Offenbachs „Orpheus in der Unter welt“ kennengelernt hatte. Und Strauß, der bisher nicht für das Theater geschrieben, lediglich einige Vokalwalzer komponiert hat te, nahm sich dieses Genres an. Aber seine Walzer, die Märsche, Polkas, Quadrillen, Mazurkas, Galoppe komponierte er weiter hin, spielte in Wien, Deutschland, England, in den USA, in Italien, Frankreich und an derswo. Alle Welt wünschte, ihn zu hören. Alle Welt liebte seine Musik. Was nun sein Lebenswerk ausmacht, so können wir nur staunend zur Kenntnis nehmen, daß dieser Künstler es verstanden hatte, alle Geburts wehen so zu kaschieren, daß immer nur die „leichte Hand“ zu erkennen blieb, daß aus der ernsthaften Sache der komposito rischen Arbeit Frohsinn geboren wurde und man niemals den Eindruck zu gewin nen braucht, daß lediglich eine leichte Kost zum raschen Verbrauch entstanden ist. Ein Großteil dieser Schöpfungen hat die Zeiten überlebt, ist heute noch ebenso leben dig, wie er es damals war. Viele bedeutende Komponisten haben Johann Strauß verehrt Johann Strauß hat insgesamt sechzehn Bühnenwerke komponiert. Wenn auch nicht alle gleichermaßen erfolgreich wurden, befinden sich doch darunter solche unsterblichen Operetten wie „Die Fledermaus“ (18») und „Der Zigeunerbaron“ (1884).