Umgang bei kirchlichen Festen. Sogar bei der höfischen Tafelmusik ist der Blechblä serklang gewünscht worden, obwohl er sich weitaus mehr für die Musik im Freien oder in großen Räumen eignete. Nach dem Vor bild der mehrchörigen großen Chormusik waren analoge Bläsermusiken entstanden, die schließlich sogar eine eigenständige Entwicklung nehmen konnten. Das Klangideal begann sich Ende des 17. Jahrhunderts zu ändern. Einige Barock typen (z. B. Zink, Schalmei, Krummhorn, Pommer) wurden kaum noch, späterhin gar nicht mehr verwendet. Die weicheren Holzblasinstrumente erreichten allmählich - vor allem in der Klassik - einen höheren Stellenwert oder brachten im Zusammen spiel mit den Blechbläsern neue Farben. Im 19. Jahrhundert aber gewannen gerade die Blechblasinstrumente durch die Erfindung der Ventile für Hörner, Trompeten und Tuben neue spieltechnische Möglichkeiten und einen bedeutend erweiterten Tonumfang. In der Kunstmusik hat das Bläserregister der Sinfonie- und Opernorchester (Bruckner, „Fürstlicher Aufzug“ mit blasenden Musikanten in Verkleidung; Zeichnung von Balthasar Küchler 1609