Weltbild. Stetes Thema seiner Musik ist der Kampf der Menschen für eine friedliche Welt und die Freiheit des Individuums. Seit 1947 lebte Britten in der heimatlichen Grafschaft Suffolk, wo er zum Mittelpunkt 4 des 1948 gegründeten Aldenburgh Festival wurde. Mit dem „War Requiem“ wurde 1962 eines seiner bedeutendsten Werke ur- q aufgeführt. Kurz nach Abschluß seines Musikstudiums am Royal College of Music entstand 1934 die Simple Symphony, ein Werk für Streichorchester. Britten benutzte dazu Themen und Passagen aus acht Werken, die er bereits sehr viel früher komponiert hatte und so erhalten wissen wollte. Da hinter steht nichts weiter, als sich selbst ein Stück Erinnerung an Unschuld und Kindheit zu bewahren. Dieses Werk verrät ein stilistisches Haupt merkmal: die häufige Verwendung tradi tionsreicher musikalischer Gattungen und Formen. Im Falle der „Simple Symphony“ bediente sich der Komponist alter höfi scher und volkstümlicher Tänze, die er, nach eigenen Vorstellungen, neu belebte und originell bereicherte. Der spielerische Umgang mit dem Überkommenen ist be reits im Titel des Werks und den einzelnen Satzüberschriften abzulesen: jedesmal werden die Anfangsbuchstaben stabreim artig wiederholt. Der 1. Satz unterstreicht „ungestüm“ und augenzwinkernd das Auftaktprinzip eines geradtaktigen Satzes und stimmt uns launig in die pastoralen Klanglandschaften des Werkes ein. Im gezupften zweiten Satz treten zwei Bestandteile im wiederholten Wechsel auf. Entweder hasten die Stimmgruppen munter hinter- und nebeneinander her, oder sie finden im Baßgang einer rustikal-musi-