Volk der Juden, bezogen auf den Berg Zion in Jerusalem, auf dem das Grab Davids liegt und wo der Messias sein Jüngstes Ge richt halten wird. Als „pars pro toto“ (Teil für das Ganze) steht daher „Zion“ oft auch für Jerusalem und das Jüdische Land, woraus sich der Name für den modernen Zionis mus ableitet. „Die Stimme des Predigers in der Wüste“ (Nr. 2) verweist auf ein jüdi sches Eremitentum, typisch für religiöse Bewegungen am Sektenrand des Juden tums, z. B. der Essener, an der Schwelle zum Christentum verkörpert von Johannes dem Täufer. „Alle Tale macht hoch und er haben und senkt die Berge und Hügel vor ihm“ (Nr. 2 [Aria]) illustriert das egalitär nivellierende Moment im jüdischen Denken seit den Propheten - potentiell sozialrevo lutionär in einer sonst so streng hierarchi- sierten Gesellschaft des Alten Orients bzw. der Antike. „Alle Völker werden es sehen“ (Nr. 3) zielt auf die „Völker“ = „Heiden“ (Nr. 4), also die Nichtjuden, die zuletzt auch vom jüdi schen Messias erlöst werden: „Denn die Herrlichkeit Gottes des Herrn“ (Nr. 3) und „Doch wer mag ertragen den Tag seiner Ankunft?“ (Nr. 4 [Aria]) beziehen sich natürlich wieder auf den Messias und sein Kommen. „So spricht der Herr, Gott Zeba oth“ (Nr. 4) ist eine verdeckte Erinnerung daran, daß auch die alten Juden einst an der ältesten Form artikulierter Götterver ehrung partizipierten, am altorientali schen Sternenglauben: „Gott Zebaoth“ = „Sabbath“ ist Hebräisch für Saturn. In der Antike galt der Saturn- als der Stern des Volkes Israel. Er war der siebte und letzte der sichtbaren Planeten, eingereiht in die Abfolge von Sonne, Mond und Planeten (Mars, Merkur, Venus, Jupiter, Saturn), wie