gescheitert waren, dadurch, daß er im kriti schen Moment auf eigene gewaltsame Aktion verzichtete und sich allein auf das Eingrei fen Gottes verließ. Als es ausblieb, war er in den Augen der meisten Juden der ge scheiterte Schein-Messias, der den Tod am Kreuz, die schmählichste Todesart der An tike, verdient hatte. Gleichwohl werden einige Facetten durch die historische Interpretation Jesu noch deutlicher: Am Anfang steht die Ver heißung an Jerusalem, d. h. an die Juden, „daß die Knechtschaft nun zu Ende“ ist, endend mit den Worten Johannes des Täu fers: „Bereitet dem Herrn den Weg“ (Nr. 2). Es folgen die Ankündigung des Jüngsten Gerichts (Nr. 3 - 5). Nach der Ankündigung des Messias (Nr. 6, 7) schreitet das Orato rium einige wichtige Etappen im Leben des Messias ab - Geburt (Nr. 8: „Uns ist zum Heil ein Kind geboren“), Anbetung durch die Hirten (Nr. 9-13 [Recitativo]), ausklin gend in einer abschließenden Würdigung seiner Wunder- und Lehrtätigkeit (Nr. 14,15). Teil II weist auf das Ende, sein Leiden zur Erlösung der Welt in christlicher Sicht (Nr. 16 - 20). Damit kontrastiert hart die Ent täuschung der Juden über den scheiternden Messias (Nr. 21, 22): „Und alle, die ihn seh’n, verspotten ihn, sie sperren auf die Lippen und schütteln das Haupt, sagend: Er trauete Gott, daß der ihn befreite. Laßt Gott befreien ihn, wenn er ihm wohlge fällt“. Das Leiden am Kreuz, der Tod (Nr. 23, 24 [Recitativo]) und die Ankündigung der Auferstehung (Nr. 24 [Aria]: „Doch du ließest ihn im Grabe nicht“) leiten über zur Verherrlichung als neuer König der Erde, jetzt geistlich verstanden (Nr. 25 - 28), und neuen Konflikten (Nr. 29 - 31). Den Sieg (Nr. 31: „Du zerschlägst sie mit dem