großen jüdischen Aufstandes gegen die Römer (132 - 135 n. Chr.). Zur Zeit Jesu, in einer allgemeinen Atmos phäre chiliastischer und messianischer Er wartungen, wurde die Fremdherrschaft der Römer über die Juden immer drücken der. So richtete sich ihre Befreiungserwar tung gegen Rom. Je hartnäckiger sich aber das Kommen des Messias verzögerte, um so mehr flössen allmählich eschatologisch- chiliastische Ideen in die Messiaserwartung hinein, gingen sie über bloß politische Be freiung der Juden und Wiederherstellung des inzwischen fast vor einem Jahrtausend untergegangenen Davidschen Großreiches hinaus: Nach einer schrecklichen Weltkrise würde der Messias das Reich Gottes auf Erden errichten, die Herrschaft des einen, unsichtbaren Gottes der Juden - zum Segen der gesamten Menschheit. Als Vorbote des eigentlichen Messias würde der auferstan dene Prophet Elias wiederkehren, der mit seiner Himmelfahrt vom Berge Horeb in den Vorstellungen der Juden vom Ende der bisherigen Welt einen ganz besonderen Platz hatte. Zwischen ihm und dem Messias konnte auch eine Figur auftauchen, ähnlich Johannes dem Täufer im Neuen Testament, der nur auf den „Größeren nach ihm“ ver weisen würde, eben auf den Messias. Nun erhob sich die nächste Frage: Wer ist der wahre, der echte Messias? Wie paßt nun Jesus von Nazareth in diesen jüdischen Hintergrund der Messiastradition, aus der er durch die Stiftung des Christen tums letzten Endes heraustrat? In der Tat traten schon vor ihm messianisch-chiliasti- sche Bewegungen auf, um in tumultarischen Aufläufen unter einem Messias den Sturz der römischen Herrschaft einzuleiten. Tra ditioneller Sammelpunkt solcher Gruppen