Wolfgang Amadeus Mozart; Porträt von Barbara Kraft (1819) Mozarts Händel- Bearbeitungen betreffen folgende Werke: „Acis und Galathea“, die „Cäcilienode“, das „Alexanderfest“ und „Der Messias“. Werke atmeten urplötzlich den Geist Bachs und das Pathos Händels, auch wenn sie völlig mozartisch blieben und ihren Ur heber niemals verleugnen konnten. Aber van Swieten schien es daran gelegen, auch größere Händelwerke - einige oratori- sche Kompositionen - aufführen zu wollen. Nun aber hatte sich der musikalische Geschmack dieser Zeit so völlig verändert. Andere Hörgewohnheiten waren entstan den, neues Klangempfinden erwachsen. Händels Chorwerke hatten kaum die Chance, in ihrer Originalform zu neuem Leben er weckt zu werden. Selbst in Berlin konnte Johann Adam Hiller seinem traditioneller orientierten Publikum den „Messias“ nur in einer überarbeiteten Form vorstellen. Van Swieten dachte ähnlich und bat Mozart, einige Händelwerke zu „modernisieren“. Mozart stellte sich dieser Aufgabe und setzte an die Stelle der alten Continuo- Instrumente (Orgel, Cembali, Lauten und Harfen) das neue Bläserensemble. Damit wertete er die einstige Generalbaßstütze durch eine selbständige, motivische Be handlung der Begleitstimmen so auf, daß es stellenweise zu einer völligen Gleich-