Händels Musik ausgerufen haben soll: „Hier liegt die Wahrheit“ und der 1824 auch noch sagte: „Händel ist der größte Komponist, der je gelebt hat. Ich würde mein Haupt entblößen und auf seinem Grabe niederknien.“ Wolfgang Amadeus Mozart kam mit der Musik „alter“ Meister während seiner frühen Jahre nur wenig, mit der Händels wohl kaum in Berührung. Doch in seinen Wiener Jahren - seit 1781 lebte er dort, nachdem er seinen Salzburger Dienst herrn, den Fürsterzbischof Colloredo, im Zorn verlassen hatte - traf er auf den Baron Gottfried van Swieten, einen einflußreichen, kunstliebenden Herrn. Dieser war lange Zeit kaiserlicher Gesandter in Brüssel, Paris, Warschau und zuletzt in Berlin gewesen. Unterwegs hatte er, besonders in Berlin, die Kunst Händels und Bachs kennengelernt und eine dilettantisch exklusive Begeiste rung für diese Meister mit nach Wien ge bracht. Hier bekleidete er seit 1781 eine angesehene Stellung und scharte viele Musikliebhaber, ja selbst angesehene Kom ponisten um sich. Haydn gehörte dazu, Mozart kam gern, später selbst der eher eigenbrötlerische Beethoven. Mozart reizte der „an Zahl freilich sehr kleine Schatz guter Musik“ van Swietens, so daß er „alle Sonntage um 12 Uhr“ gerne in das Haus ging, wo „nichts gespielt wurde als Händel und Bach“. Mozart ließ sich anstecken von der Begeisterung van Swietens und - natürlich - von der sofort erkennbar hohen Kunstfertigkeit der erlebten Musik. Plötz lich spielte und schrieb er selbst Fugen, übte sich darin und bezog kontrapunkti- sche Details in seinen größeren Arbeiten ein. Vor allem seine kirchenmusikalischen