Werke von Berkeley, Bozza, Einführung Korngold, Bujanowski und Brahms L ennox Berkeley (1903 - 1989), in Boars Hill (bei Oxford) geboren, gehörte der glei chen Generation an wie die vielleicht bekann teren englischen Komponisten William Walton (1902 - 1983) und Michael Tippett (1905 bis 1998). Der be kannteste von allen war allerdings wohl doch der etwas jüngere Benjamin Britten (1913 - 1976). Berkeley aber stand nicht wie manche seiner älteren Kompo nistenkollegen in offensichtlicher Beziehung zu den britischen na tionalen Traditionen, die seit Ed ward Elgar (1857 - 1934) und Ralph Vaughan Williams (1872 - 1958) in starkem Maße vertreten wurden und den Nationalstolz der Engländer beflügelten. Er bewun derte Mozart, liebte Chopin und fühlte sich sowohl zu Ravel als auch zum neoklassizistischen Stra winsky hingezogen. Da er aber bei Nadia Boulanger (1887 - 1979), dieser berühmten Lehrmeisterin vieler späterhin namhafter Komponisten, in Paris studiert und ein äußerst solides kompositorisches Rüstzeug erworben hatte, konnte Berkeley sowohl mit traditionel len als auch modernen Stilelementen umgehen und sie so mischen, daß eine sehr persönliche Handschrift entstand. Dennoch sind in seinen Kompositionen immer wieder Elemente des französischen Impressionismus zu finden und - natürlich - neoklassizistische Tendenzen aus tiefer Zuneigung zu Strawinsky, zu dessen Andenken er unmittelbar nach dem Tod des Meisters ein Streichquartett komponierte. Berkeley empfing zahlreiche Ehrungen, war Ehrendoktor der Musik an der Oxford University und der City University. Bereits seit 1946 lehr te er als Professor für Komposition an der Royal