d DRESDNER PHILHARMONIE standen, Menschen wurden freier im Denken und Fordern, und so kamen auch in der Kunstauffassung neue Aspekte ans Licht. Brahms hatte als junger Mann begonnen, aus romantischen Wurzeln zu schaffen, sah aber in Beethoven bereits die Er füllung musikalischen Denkens, wonach eigentlich nichts mehr folgen könne. So wuchs er an der selbstgestellten Aufgabe, höchst selbstkritisch, immer auf dem Wege zur sinfonischen Form. Im Jahre 1865 entstand das Trio Es-Dur op. 40. Es gehört, wie sein „Deutsches Requiem“, zu den Werken, die unter dem Eindruck des Todes seiner Mutter komponiert wurden, eine echte Trauerarbeit also. Das Waldhorn, das er selbst | einst im Eltemhause gespielt hatte, wurde zum i Symbol-Instrument für die eigene Vergan genheit und die Vergänglichkeit des Glücks, assoziiert aber auch das romantische Instru ment par excellence. Und beides ist in diesem Werk zu finden: poetische Verträumtheit und lyrische Idylle (Poco piü animato), dämonische Unruhe (Scherzo), Traurigkeit und Schmerz (Adagio mesto) und fröhlich-befreiende Jäger- . romantik (Finale). Wir hatten das Vergnügen, dieses subtile Werk schon einmal in jüngerer Zeit zu erleben, in | einem Kammerkonzert 1997. Da es jedoch zu j den herausragenden Kompositionen im Schaffen von Johannes Brahms zählt, wird es sicherlich erneut auch solche Hörer begeistern, die seiner zeit bereits Freude an der Interpretation von Sonja Gimaletdinow (Klavier), Antje Becker (Violine) und Volker Kaufmann (Horn) hatten.