DRESDNER O PHILHARMONIE ders aussehen". Das war zwar sehr mühsam, aber schließlich doch erfolgreich. Immerhin benötig te Brahms viele Jahre und Vorstudien - z. B. zwei groß angelegte Serenaden - bis er mit 43 Jahren den Mut hatte, seine 1. Sinfonie fertigzustellen. Und doch war Brahms einer überkommenen Tradition treu geblieben, bediente sich auch traditioneller Formmodelle, unterschied sich aber insofern von Beethovens Art, Themen auf zustellen und zu verarbeiten, sie rhythmisch auszubeuten und motivisch zu zerkleinern, als er weitaus mehr Wert darauf legte, größere melo dische Zusammenhänge zu formen durch die kleinste motivische Substanz, die oftmals als Keimzelle einem Werk vorangeht. Schönberg nannte dieses Kompositionsverfahren „ent- Johannes Brahms; Aufnahme zu Beginn der 80er Jahre als eines der ersten Bilder mit Bart, den der Komponist seit 1878 trug, wie ein Brief aus Pörtschach zu bekunden scheint: „Wie traurig, daß hier kein Barbier ist und mein Bart stehen bleibt!"