Zum Programm Jf DRESDNER (J PHILHARMONIE I n den Konzerten der Zyklus-Reihe erleben wir in dieser Saison ausgewählte Beispiele zum Thema „Die Romantik des 20. Jahrhunderts“. In Paranthese dazu präsentieren wir in den anderen beiden Reihen romantische Musik des eigent lichen „romantischen Jahrhunderts“, wie das 19. Jahrhundert gelegentlich bezeichnet wird, j Nachdem wir nun im 3. Außerordentlichen Konzert ein reines Brahms-Programm erleben konnten, hat der Chefdirigent für sein eigenes Philharmonisches Konzert einen Abend mit . Schumann-Werken gewählt, alles Komposi tionen, die in Dresden entstanden waren. Einer Konzert-Ouvertüre folgt das berühmte Klavier- I konzert a-Moll, das wohl am meisten aufge führte und von vielen Pianisten besonders be vorzugte Werk. Und schließlich erklingt die 2. Sinfonie aus dem Dresdner Schmerzensjahr 1846, ein bewegendes Zeugnis des Kampfes ei- j nes Genies mit seinem Dämon, dem Beginn ei ner furchtbaren, unheilbaren Geisteskrankheit. Schumann hat sich kraftvoll gewehrt. Als ver zweifelten Akt des Trotzes und des Aufbe gehrens hat er diese Sinfonie geschaffen. Nur ' acht Jahre später wollte er aufgeben, stürzte sich in den Rhein und kam in eine Nerven heilanstalt. Dort verlebte er noch zwei kum mervolle Jahre, ohne jemals wieder ins wirkli che Leben zurückzukehren. Aber sein Werk ist uns geblieben. Es zeugt von glücklichen Stunden, von schmerzerfüllten Momenten, von viel Schönheit und auch von manchem Leid, ist beseelt und klangvoll: Schumann, der Musiker, der Romantiker, der Mensch. Wir erinnern uns an den in Paris lebenden und aus Irland stammenden Pianisten Barry Douglas und daran, wie er zum Saisonauftakt 2000 in sensationeller Weise alle drei Bartök- Klavierkonzerte an einem Abend aufführte. Und jetzt wird er Schumanns Klavierkonzert spielen. Welche pianistische Bandbreite, wel ches Können setzt das voraus.