Blick auf die Dresdner Altstadt mit Elbbrücke; Radierung von Ludwig Richter Gewandhausorchesters neben Mendelssohn zu | werden, hatte sich rasch zerschlagen. Und die sen Platz Niels Gade, dem etwas jüngeren, aber durch Mendelssohns Gunst zu Ehren gekom menen dänischen Komponisten, überlassen zu müssen, hatte an seinem ohnehin längst nicht | mehr stabilen Ego genagt. Ein schwerer | Nervenzusammenbruch im August 1844 war möglicherweise die Folge, und ein völliger Neuanfang in Dresden erschien wünschenswert. Natürlich kam dort mancherlei zusammen, das nicht dazu beitragen konnte, die eigene Welt fröhlicher zu gestalten. Dies betrifft sicherlich ebenso die nur wenig belebenden Kontakte zu seinem Schwiegervater Friedrich Wieck als auch eine finanziell meist sehr angespannte Haus haltskasse. Und auch sein kaum erfolgreich zu | nennendes Auftreten in dem vom reichlich kon servativen Königshof diktierten Dresdner Musikleben förderte nicht gerade eine positive Stimmung. Doch Schumann fand gerade im Komponieren immer wieder neue Kraft, und so verwundert es nicht, wenn er selbst diese DRESDNER (J PHILHARMONIE schweren Jahre auch seine „fruchtbarste“ Zeit nannte. Dies konnte er mit gutem Recht so se hen, denn ungefähr ein Drittel seines gesamten | Werkes war hier entstanden, trotz mehrerer krankheitsbedingter Pausen. Und neue Kraft mag er durchaus auch geschöpft haben, als er einen Kreis ihm freundschaftlich gesinnter ■ Persönlichkeiten um sich versammeln konnte. Neben der Witwe Carl Maria von Webers gehör te z.B. Ferdinand Hiller dazu, ein talentierter Komponist und Dirigent, der als Leiter der Dresdner Liedertafel nicht ohne Einfluß war. Zu den Freunden zählten z. B. auch der Maler Lud wig Richter, der Dichter Robert Reinick, der Bildhauer Ernst Rietschel und der als Arzt und I Maler hochgeschätzte Carl Gustav Carus. Mit Richard Wagner, damals Dirigent des königli chen Opernhauses, ergaben sich gelegentliche Kontakte, jedoch beide hatten nur wenig Berührungspunkte und waren in ihrem Naturell derartig unterschiedlich, daß bestenfalls ein gewisser Respekt voreinander die Brücke bilden konnte. Mit Hiller zusammen startete j Schumann den Versuch, wenn schließlich auch erfolglos und nach einem ersten Jahr abgebro chen, das Dresdner Publikum für Subskrip tionskonzerte zu gewinnen. 1847 übernahm Schumann Hillers Nachfolge als Dirigent der j Liedertafel. 1848 gründete er einen Verein für I