Mode gekommen war. Solche Werke wurden öffentlich kaum gespielt. Beethoven und Haydn waren für die wenigen überhaupt existierenden Ensembles wichtiger. Ein Nervenzusammenbruch warf erste Schatten auf das Leben des Komponisten. Schließlich führte Schumanns Weg im Dezember 1844 nach Dresden. Dort allerdings herrschte allent halben der Einfluß des konventionellen sächsi schen Hofes. Und so ist es nicht verwunderlich, daß Schumann sich dort nicht mehr recht wohl fühlen konnte. Denn diese Zeit war künstlerisch - gemessen am äußeren Erfolg - recht glück los. Trotz zunehmender Krankheit - von de pressiven Phasen geplagt - ließ er seine schöp ferischen Kräfte nicht erlahmen und arbeitete unverdrossen, liebäugelte sogar mit einem Opernprojekt und komponierte „Genoveva“. Doch dann kam er wieder auf sein ureigenes Metier, die Klaviermusik und das Liedschaffen, zurück. Zur Zeit der Revolution 1848/49 voll brachte er in aller Stille eine eigene kleine künstlerische Revolution, komponierte das „Album für die Jugend“, eine umfangreiche Sammlung einfacher, erlesener Klavierstücke für Kinder, in der eine neuartige Form ausge baut werden konnte. Sie wurden stilbildend für künftige Komponisten. Doch das ahnte er nicht. Trotz geringer Erfahrung als Dirigent nahm er 1850 freudig das Angebot an, in Düsseldorf ei nem recht guten Orchester und einem großen Chor vorzustehen. Neue Kräfte konnte er mo bilisieren. Er schrieb sein Cellokonzert (1850), die „Rheinische Sinfonie“ (Uraufführung 1851), die er als seine „Dritte“ herausbrachte, einige Ouvertüren, wandte sich erneut der Kammer- Der Konzertsaal im alten Leipziger Gewandhaus, in dem einige Werke Schumanns erstmals aufgeführt wurden, so auch die 2. Sinfonie am 5. November 1846 Mit den „Kinderszenen“ op. 15 - 1838 - hatte Schumann sich bereits in der kleinen, musikillustrativen Form versucht.