beißende Satire auf das zwielichtige Leben der Bourgeoisie, auf deren Genußsucht und Stumpfsinnigkeit, die untergehende Monar chie als bizarrer Walzerspuk. Diese zweite Nachtmusik hat Serenadencha rakter. Gitarre, Mandoline, Harfen und teil weise mit solistischen Aufgaben bedachte Streicher bestimmen das anmutige Spiel von lieblicher Heiterkeit. Aber auch hier erhält die Musik in raffinierter Weise vieldeutigen Charakter in einem durchaus romantischen Gestus. Zum letzten Male gelingt es Mahler, eine Sinfonie zu einem frohen, dem Leben durch aus zugewandten Ende zu führen. Die Mu sik ist eine reine Glorifikation des Lebens. Blendende Tageshelligkeit strömt nach den drei Nachtstücken - auch das gespenstige Scherzo ist nichts anderes - das Finale aus. Es werden keine Kämpfe ausgetragen, keine Probleme müssen gelöst werden. Turbulente Heiterkeit dominiert, ausgelassene Lebens freude herrscht vor. „Über das allzu pompöse, naiv auftrumpfen de Rondo-Finale mit seinem Fanfaren-The- ma, seinen vielen menuettartigen Episoden, seinen Unisoni streiten sich die Exegeten bis heute. Ist es ernst gemeint, oder wollte Mahler, der es selber ,etwas prachtvoll* apo strophierte, es als sich Überschlagende Par odie eines zeitgemäßen Positivismus gewer tet wissen? Wie dem auch sei: Mahlers kon struktive Kraft feiert auch hier Triumphe. Mit der Wiederkehr des nun ins Grandiose gesteigerten Hauptthemas des 1. Satzes schließt das Werk“ (Alfred Beaujean). 4. Satz: Nachtmusik Andante amoroso, 2/4-Takt 5. Satz: Rondo-Finale Allegro ordinario, 4/4-Takt