»11 sik akt 2. Satz: Nachtmusik Allegro moderato, 4/4-Takt 3. Satz: Scherzo Schattenhaft, 3/4-Takt tischen Äußerung hinreißen: „Hier röhrt die Natur.“ Doch alles ist Vorspiel, noch nicht das Eigentliche. Das aber setzt nicht ein, sondern entwickelt sich, wie sich alles bei Mahler entwickelt und niemals fertig da steht. Selbst Wiederholungen sind keine Wiederkehr des Gleichen. Alles ist im Fluß, dokumentiert die Kraft der Verwandlung. Der Musikstrom des Satzes scheint, trotz aufrüttelnder Fanfaren, vergeblich einen festen Boden zu suchen. Leidenschaftlich sich aufbäumende Stellen werden bald ge brochen oder durch vernichtende Zerrüttheit verschlungen. Auch meditative Flächen führen zu keiner Entfaltung. Zuletzt aber setzt sich ein energischer Aufstieg durch, ein machtvoller Ausklang in E-Dur. Der zweite Satz führt in eine ganz andere Welt, beschwört die alte „Wunderhorn“- Stimmung, Erinnerung an alte Zeiten. Die einleitenden Rufe und entfernten Antworten der Waldhörner erwecken durchaus den Ein druck einer Waldstimmung, aus der heraus sich eine Marschlied-Melodie entfaltet. Und dann hören wir Herdenglocken, die „nur ein ganz aus weitester Ferne verhallendes Her dengeräusch charakterisieren, das der auf einsamer Höhe Stehende erlauscht, als Sym bol weltfernster Einsamkeit“ (Gustav Mah ler). Diese klangmalerische Schilderung der nächtlichen Wanderung eines einsamen Sol daten wirkt als zart melancholische Erinne rung an ein längst vergangenes Erlebnis. Eine völlig im Walzertempo und in einer Walzerintonation gehaltene Musik gibt sich äußerst pittoresk und voller Ironie. Das, was Mahler später in seiner neunten Sinfonie mit dem Genre des Walzers verdeutlichen wollte, kommt hier bereits zum Ausdruck: eine