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««»MSV« MM, M L ÜMIXtkk M Neustädtel Viehzählung Der Stadtrat. Neustädtel, am 12. November 1912. i« Neustädtel. den 16. November 1912. Der Stadlrat Amtliche Bekanntmachungen befinden fich auch i« der I. Beilage. L - E-! » - A die „Propaganda der Tal richtiger gesagt: der a«. >r an: »er ae. LU ter. "g- , »Bl tä blatt L; izung- r an» - wehren würde. Allerdings ist auch bet diesem Gedanken- gange zu berücksichtigen, daß eine Handelsflotte ohne dem Schutz einer Kriegsmarine immer eine halbe Sache bieiben wird. Auf kurze Zeit wurde in der zur Rüste gehenden Woche die Aufmerksamkeit von den weltbewegenden Ereig nissen auf dem Balkon, von den österreichisch serbischen Berwicke ungen auf das mörderische Attentat in Spanien abgelenkt. ES hieße, dem anarchistischen Mord buben zu viel Ehre erweisen, ivenn man sein Verbrechen ein politisches nennen wollte. Der wahnwitzige Anacchia mus, der den feigen Meuchelmord als Mittel zur Erreich» uug seines Zwecke gutheißt und über den sich die Anstifter wie deren Werkzeuge wohl selbst nicht klar sind, gehör nicht in die Reiten der politischen Parteien. Sogar die Sozialdemokraten halten es von Zett zu Zeit für erforder lich, von ihrem Nachbarn zur Linken ab^urücken und eine Scheidewand zwischen sich und jenen zu errichten, welche ar. Jahr- a» u,n» ,« »u—»« «M »I» «I» B,»» »»> ii>.«»»nu UW». >» dn «>»» der >0 PrMiriU II BI., »««r »BI IS BI». I» „Ulchm Bell der drr U». 1» i» «,»,..«1« »le I,II» « »I» Zu den viehbesiyenden Haushaltungen sind auch diejenigen zu rechnen, die zwar in der Nacht zum 1. und 2. Dezember 1912 kein Vieh halten, die aber in der Zelt von» 1 Dezember 1911 bis zum 30. November 1912 saugende Ferkel, Lämmer oder Zickel geschlachtet haben, ohne daß gemäß den bestehenden Vorschriften eine Schlachtvieh« oder Fleischbeschau vorzunehmen war. Für jede vtehbesitzende Haushaltung ist von dem HauShatt»«gSvorfta«d oder von dessen Stellvertreter die ihm in den nächste« Tagen zergehende Zählkarte gemäß den chr aufgedruckten sorgfältig dnrchznlesenden Bestimmungen und Anweisungen genau auszufüllen. Die Ausfüllung hat bis zum 4. Dezember zu erfolgen. Die Zählkarten werden eingesammelt, wobei den damit bestimmten Personen etwatge Zweifel über die Art der Ausfüllung mitzuteilen sind, damit mö stichst Irrtümer verm even und die Angaben in den Zählkarten gleich bei der Einsammlung geprüft und gegebenen Fa lS ergänzt und richttgge iellt werden können. HM - f U Neustädtel. Schulärztliche Untersuchung Die diesjährige zweite schulärztliche Untersuchung der Kinder findet Dienstag, de« IS. November ISIS nachm. 4 Uhr der Turnhalle durch H^n. Or. meck. Hohmann statt. »«.»», a, »K»» »««« w »I»I„ I> I», «In Me »o,«»»»,t», »»fns-u »n »V'i«" »» «I I«»t» ,» L»I» «k» »Ich« §1»», »»io mir» a, di, «U«li,»« «U»»»iisO »»>"«» »Ich» >,r<>i>l>«rl. r« o.oin BI- >»»- «»»> ««»»ikrl^r »>«i il« «U kodokti» »><dl orro»t»«rM« Mordtat — zu ihrem Losungswort gemacht haben. Das schließt natürlich nicht aus, daß man wie bei ollen ana chistisben Mordia e' auch diesmal wieder im „Vor» wärts" einen Nachruf auf das Opfer lesen konnte, der einer Rcchtferügung der Tat ziemlich ähnlich sah. Das führende Organ der Sozialdemokratie in Deutschland schrieb am Lage nach der Ermordung des spanischen Ministerpräsidenten: Dieser ehemalige Republikaner, dessen demokratische Allüren nichts als Lug und Trug waren, wurde der ärgste Hemd der Frei he,t und des F rtschritts. Unter seiner Minlsterschast kehrten die schi mmen Zustände des Regimes Maura wieder ... Er war die Triebfeder, datz sich Spanien kovsüber in das marokkanische Aben teuer stürzte, daß Laßende von Söhnen des Volkes im Kampfe mn den wiiden Rifkabylen und anderen marokkanischen Stämmen Tod und Siechtum sanden. Im Innern des Landes aber ließ er die militärische Blutjustiz weiter wüten. Eine angebliche und bis Heu e nicht aufgeklärte Empvrungsaffär« auf dem Kriegsschiff „Numancta" wurde iw Blute erstickt, barbarische Kerkerstrafen wurden gegen oppositionelle Schriftsteller und Künstler verhängt, mißliebige Pro fessoren wurden ins Gefängnis geworfen und bei den Wahlen be- g nstigte der Tyrann mit der „demokratischen" Vergangenheit die äigste Korrustton und Wablbeeinstmsung Gegen die streuenden Arbeiter in Bilbao und an anderen Orten wurden auf den Befehl Lanaiejas, die brutalsten UnterdrückungSmaßregeln angewendet, die aewerischaftltche Bewegung durch eine servile Klassenjustiz lahmgelegt. Und erst vor wenigen Wochen wurde daS Werk dieses Ministers gekrönt durch ein Todesurteil, das in Barcelona über ein Mitglied des dortigen StadtratS wegen Teilnahme an den Ereignissen der Jahres wuS.verhängt wurde. Die Laufbahn eines ehrgei zigen, brutalen und machttollen Strebers ist durch die Revolverkugeln jäh abgeschlossen worden. Lewe Gewaltpolitik, die die soziaiistische Bewegung erdrofscln wollte, ebnete den in Sp nien stet» anarchistischen Tendenzen erst recht den Weg. Jetzt zeigen fich die Folgen. Phrasenhafter könnt« da» blutigste Anarchisten blatt Par« dinaS Tat auch nicht beschönigen. Es genügt. Sen Herzens« «rguß des Berliner Zentralorgan» niedriger zu hängen. EanalejaS ist der zweite spanische Mmmerprästbent, der einem anarchistischen Anschlag zum Opfer gefallen ,st. stm 8. August 189? wurde tu einem Basra.» de» Malaga der Konservativ« EanovaS del CaMo von einem Italiener AngioitUo erstach«« — am IS. Nov«mb«r 1912 ist der Liberal« Don Ich- EanaleiaS das Opfer «Um» spanisch« Anarchist« geworb«». Gmnem vatBclemd« hat Sauawja» ' — ENMWEWWME hervorragende Dienste geleistet. Dem Kabinett, an dessen Spitze er stand, verdankt Spanien die Aufhebung der altertümlichen, verkehrSfetndlichen Stadtmauern>fomte in Schulsachen eine wenig bemerkte, weil nicht durch Gesetz andern durch Verordnung erlassene Reform der GehaltS« Verhältnisse für die Boiksschullehrer. Ein« ernsthafte HeereSreform ist ebenfalls das Wert des jetzt Heimge» gangenen. Ein tragisches Schicksal füg'e es, daß EanalejaS in dem Augenblicke von der mörderischen Kugel ge» troffen wurde, als er und sein Mitarbeiter Garcia Prieto die Frucht ihrer Beharrlichkeit in den AuSe einandersetzungen mit Frankreich um Marokko ernten sollen. Dem Ministerpräsidenten gebührte ein Haupt« anteil an diesem Erfolge, denn in Spanien ist der Ministerpräsident eine Art Kanzler, der die sämtlichen Sraatsämter beherrscht und besonders in auswärtigen An« gelegenheitcn den Ausschlag gibt. Mit Zähigkeit ist er dafür eingetreten, daß Spmien die ihm in den Jahren 1902 und 1904 in Geheimverträgen mit Frankreich zuge« sagten Vorteile nicht pretsgeben bür-e. Wohl mußte Spanien seinem Nachbrrnaale manches Zugeständnis machen, aber es befindet sich nach Absch.uiz ÜeS Vertrags m der glücktiven Lage, wenigstens auf einem Teile des Moghredinischen Gebiets die geschichtliche Sendung zu er« füllen, die es sich seit Karl V. auf afrikanischem Boden gestellt hatte. Diese große Errungenschaft ist besonders auf Cana« lejas' energisches, geschicktes Vorgehen zurückzuführen. Mit einer an ihr sonst nicht beobachteten Naivität schreibt die demokratische „Frankfurter Zeitung": „Was von Josö EanalejaS verbrochen hat, um sich den besonder» Haß d.-r Anarchisten zuzuziehen, muß einer späteren Aufklärung Vorbehalten bleiben." Nun, die Ursache, weShalb sich der htngemordrir spanische Ministerpräsident da» Wohlwollen der Herren Anrrchistrn verscherzt hat, wird sich wohl ebrrss w-ntz ukkiLren wie die „Schuld" anderer Opfer «nsLch'fli'L-' Verbrechen' des französischen Präsidenten Larnct, d- Kaiserin Elisabeth von Oesterreich, de» KL,r°gL Humbert vv" Italien u. a. m. Ihre Schuld war einzig, daß st« au' d«, M«a»chhri: Höhen ftanden und sich dadurch den Haß und Ne; der Anarchisten zuzogen. Der AnarchUmu», dessen SH >v durch u»;.'.;lige Bluttaten besudelt ist, wird — dies kaa« a ch« c?t und deutlich genug wiederholt wrrben — a'»w, s r'» eine politische Partei gelten können. Ein anarchtstUcher Mörke« ist nicht um eines Haare» Breit« besser L.r e'o anderer. Und deshalb sollte man mit Leuten di«!«< Schlage» kürzer«« Proz«ß machen als es — leider auch bet un« in Deutschland vielfach — geschieht, sollte nicht ihr« Versammlungen dulden, nicht ihre Presse volksvergistend wirten lassen. Nicht in den Redaktionsstuben, nicht in den Vers-mmiangLsölen ist der Platz dieser meisten- unreif«« Bursch««, auf der«« Schuidkonro Schandtat«« wi« die «ine« Pardtna stehen. Für st« gibt »» nur zweterl«i: Zuchthaus oder Irrenhaus. Im « « - ltsch « n Unterhaus« Haden sich k» dl«s«r Woch« Sz«u«n abgespielt wir st« in d«m vielge« pri«s«n«n parlamentarischen Musterlande bisher noch nicht vorgrkommen sind. Fast tonnte man alauben, «s handle fich um «in« BBwwchfttu«- mit de« -stermchtsch« Ab-«« MhtAbMhUtfh phßr Hsin NAkOlstslhAt DtlÄMAAlA« BMA MßjU >.« Gemäß der Verordnung deS Königlichen Ministerium» d«S Innern vom 14. September diese» Jahre» hat am S. Dezember dieses JahreS eine Viehzählung, die sich auf die in der Nacht vom I. zum 2. Dezember 1912 vorhandenen Pferde, Maulesel, Esel, Rinder, Schafe, Schweine, Ztegen, das Federvieh und die Bienenstöcke erstreckt, sovte eine Ermittelung der von der amtliche» Fleischbeschau befreiten, in der Zeit vom I. Dezember ISII bis SV. No» vember ISIS erfolgten Schlachtungen nach Maßgabe folgender Bestimmungen startzufinden. Die Aufnahme erfolgt in de« hiesige« viehbesitzeuden Ha«Shalt«»ge» mittels Zählkarte. Unter dem Hühnerbestande de- Tischlermeister» Hermann Vieweg in Schönheide OrtSl.H!r. 223 ist die Wessügelcholera ausgebrochen Die Kgl. Amtshauptmaunschaft Schwarzenberg, den 16. Nov. 1912 Aus Blatt 422 des Handelsregisters, die Firma Richler L Fischer in Bockau betr., ist heute eingetragen worden: Der Zuschneider Conrad Adam Fischer in Lauter ist ausgeschieden. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Das Handelsgeschäft wird vom bisherigen Gesellschafter, dem Kaufmann Georg Martin Richter in Bockau, allein fortgeführt. Die Fi ma lautet künftig: Martin Richter. Königliches Amtsgericht Ane, den 15. November 19i2 ABlBS«»«« A-«»ss»» I l Palksreuad -«hiu«beiA. Lehnaadang 1V. Aue d, LchwarmnberAlA. lvocbönlckao. Schneeberg, 16. November. WaS lange Zeit zweifelhaft war, scheint in der ver gangenen Woche Ereignis geworden zu sein: die Festig ung des Dreibunds. Man hatte sich in Deutschland und Oesterreich schon lange an den Gedanken gewöhnt, daß Italien nach einer ganzen Reihe von Extratoure»» völlig in den Armen des Dreiverband; gelandet sei. Di- gemeinsamen Interessen Oesterreichs und Italiens an der Adria haben die reuige Rückkehr Italiens zu den ihm verbündeten Mächten bewirkt. Und diese haben den schwankenden Bundesgenossen mit offenen Armen aufge» nommen. S>e haben durch ihre Oberhäupter dem Heere und der Flotte Italiens ostentativ Anerkennung gezollt, für die der Italiener äußerst empfänglich ist. Wahrschein lich ist, daß durch das Zusammenhalten des Dreibunds für diesmal noch ein europäischer Krieg vermieden worden ist. Darüber, ob es nicht besser näre, daß der Krieg jetzt käme, ist man in Deutschland verschiedener Ansicht, der Krieg, von dem viele — vielleicht mit Recht — meinen, er müsse doch einmal kommen. Jedenfalls haben die nicht recht, de in der jetzigen Lage das Bismarckwort variieren, die Hafen frage an der albanischen Küste sei nicht wert, die Knochenauchnur eines pommerschen Grenadiers zu ris« kieren. Dies u äre eine kurzsichtige Politik. Einmai kann es Deu schland gar nicht gleichgültig sein, ob ein unter russigem und vielleicht auch eng ischem Protektorat stehen des Serbien im Mittelmeer eine naiürUch von rujsischem oder englischem Gelbe gebaute Kriegsflotte unterhält, die im Falle eines Kriege» zwischen Dreibund und Dreiver» band eine willkommene Verstärkung der dreibundfeinditchen Mitlelmeerstolten wäre und auf die Stärkenverhäirnlss« in de» Nordsee rückwirken würde. Ferner — wenn Deutschland auch kein direktes Interesse an der Kriegs» hajensragr in Albonitn hält« — soll denn der Bündnisfall nicht «inrrrtrn. wenn dies« oder jene der verbündeten Mächte an de, Lneinroge nicht unmittelbar beteiligt ist? Wenn dem !« wär«, :»nn könnte z. B. Oesterreich.Ungarn im Falle r ne» B,vanchr!eiegr» Frankreich» gegen Deutsch« iand jrber»en jagen wir bleiben zu Hause, denn was geht uns denn Ersaß-Lorhrlngen an! Unter Verbündeten muß r» unbedingt heißen: Deine Lebensfrage»» sind die meinigen! oder: ich halt« Dir tue Treue, damit Du sie mir hältst I Uebrtaen» scheint «S jetzt, als ob man Serbien doch «inen Adnahasen zugestehe» wird, allerdings mit der Auf» läge, daß er nicht befestigt wird, und daß Serbien auf eine Kriegsflotte ritzichtit. lind man muß sagen, daß eine soipe Einigung nur billig ist. Ein Hafen am Argäischen Meere, auf den man Serbien zunächst ver» wei>,n «ellie, wüidt bei der großen Entsernuug von d m ietzi;,n L« t tn jü, k'»'«s nur geringe Bedeutung haben lö i »n. LirRen st saß«, der «chweiz der «inzi-t «uro- vä.j i» te:aa», de» Nicht an da» Meer grenzt, und «s h>«ß« den» Veite Sir Frücht« ftines S»«g«» «ntrrtß«, w«Ull man ihm de« Zutritt zur Ser und damit di« g«fich«rtr Möglichkeit s«l«r und unmttt«tbar«r Ausfuhr fttnrr Lan» HMihMPltlfftz «Atz «mftth» fr«d«H IltdustrAprsdukt« v«r» W M 'i l l W-t KWebÄsWreunö für ö'is kgl.mö LfSö1lLchMHchSr-«n'mMo.Gsünham.Karkns1«in.Zohann« ZMM8tM.<Lss;mtz.KWM1rl.-schnreberg.SchwaizenbergbM.Wil-tznselL Ur. »z.