geb. 23.2.1685 in Halle; gest. 14.4.1759 in London erste musikalische Ausbildung in Halle bei F. W. Zachow 1703 Hamburg (Geiger und Cembalist an der Gänsemarkt- Oper) 1706/10 Italienaufenthalt 1710 Kapellmeister in Hannover, geht am Jahresende nach London ab 1712 endgültige Übersiedelung nach London 1719 längere Reisen (u. a. nach Halle und Dresden) 1720 Gründung der „Royal Academy of Music“, wird einer der drei Direktoren 1742 „Messias“ 1751 beginnende Erblindung hereinholen und alles lernen konnte, was er für sein Handwerk benötigte. Er kannte schließlich die verschiedenen Stile und Ge schmäcker seiner Zeit wie kein anderer und baute daraus sein eigenes, ein alle Zeiten überdauerndes Werk. Dagegen verlief Händels Leben aufregend und höchst erlebnisreich. Aus Mitteldeutsch land kommend - wie Bach -, fand er neue künstlerische Nahrung in Hamburg, vor al lem aber für fast vier Jahre in Italien, dem damals schon längst erblühten Musikland. Hier konnte er durch Zuhören mehr lernen, als ihm ein Lehrer je hätte vermitteln kön nen. Hier, im Geburtsland der Oper, nahm er den Gesang auf, der im Volke schlummerte. Hier machte er Bekanntschaft mit führenden Komponisten wie Arcangelo Corelli, Ales sandro und Domenico Scarlatti (das ist der, den wir oben meinten) und Agostino Steffa- no und wurde selbst rasch berühmt wie sie und in Italien achtunggebietend der „Caro Sassone“ genannt. Als ziemlich unbekannter Musiker war Hän del 1706 nach Italien gegangen. Vier Jahre später, 1710, jedoch verließ er das Land als ein gefeierter und in ganz Europa hoch an gesehener Komponist. Man war sehr daran interessiert, ihn für sich zu gewinnen, Für sten an ihre Höfe und Städte in ihre Mauern. Händel ging erst einmal als Kapellmeister nach Hannover an den kurfürstlichen Hof. Das entsprach einem tüchtigen Geschäfts sinn und großem diplomatischen Gespür. Denn der Kurfürst von Hannover war briti scher Thronerbe, und Händel hatte es auf ei ne Position am englischen Hof abgesehen, wollte sich mit Geringerem nicht begnügen. Schon bald machte er einen Besuch in Lon don und überraschte das dortige Publikum mit seiner neuesten Oper „Rinaldo“, ganz im