geb. 2.8.1905 in München; gest. 5.12.1963 in München 1924 Studium an der Münchener Akademie der Tonkunst, später auch bei Scherchen und Webern 1933 zog sich nach dem Machtantritt der Nazis in eine „innere Emigration“ zurück 1945 Gründung der Organisation „Musica viva“ für die Aufführung zeitgenössischer Musik 1942 Mitglied der Bayerischen Akademie der Künste 1955 Mitglied der Berliner Akademie der Künste ner“ nannte. „Nichts ist Selbstzweck“, meinte der Komponist, „alles ergibt sich daraus, was ausgedrückt werden soll. Während meiner Arbeit bewegte mich auch sehr stark der Ge danke an die Wirkung des fertigen Werks ... Ich will keine leidenschaftslose Gehimarbeit.“ Er war also dagegen, Experimente als Selbst zweck zu sehen, Neues zu schaffen, nur um des Neuen wegen. Seine Musiksprache orien tierte sich durchaus an älteren Vorbildern, an traditionellen Techniken, auch wenn er, ein bewußtes Kind seiner Zeit, sich rasch neuen Tendenzen geöffnet hatte, sie für sich ord nete und dort einbezog, wo es ihm wichtig erschien. Niemals aber wollte er sich Moder nismen ausliefern, sich ihnen ergeben. Die 20er Jahre führten ihn zum Jazz und zu neuen Tanztypen, doch für sein späteres Schaffen bestimmend wurde eine Lehrzeit bei Hermann Scherchen zu Beginn der 30er Jahre. Obwohl er noch 1941/42 für kurze Zeit bei Anton von Webern in Wien studierte, mit einem übrigens für ihn eher etwas ent täuschenden Ergebnis, konnte er sich den Prinzipien der sogenannten Zweiten Wiener Schule nicht recht öffnen. Dem Zwölfton verfahren der Schönberg-Schule und allen späteren seriellen Praktiken maß er in sei nem Werk wenig Bedeutung bei. Als Inspira tionsquelle sah er viel mehr solche Komponi sten wie Bruckner, Mahler, Reger, Strawinsky und Bartok an. Er schätze auch Alban Berg sehr, mehr jedenfalls als Anton von Webern, der einst ebenfalls Schönberg-Schüler war. So bleibt nur zu resümieren, daß seine Kom positionen stilistisch schwer einzuordnen sind. „Wohl ist er Ausdrucksmusiker par excellence, aber niemals Expressionist, ihm geht die hand werkliche Zuverlässigkeit über die Formzer trümmerungs-Idee“ (Hans Vogt). Als Hartmann seine ersten Kompositionen