deckt, als wie gesät, das wollenreiche, sanfte Schaf. Wie Staub verbreitet sich in Schwarm und Wirbel das Heer der Insekten. In langen Zügen kriecht am Boden das Gewürm. 22. Arie (Raphael) Nun scheint in vollem Glanze der Himmel; nun prangt in ihrem Schmucke die Erde. Die Luft erfüllt das leichte Gefieder, die Wasser schwellt der Fische Gewimmel. Den Boden drückt der Tiere Last. Doch war noch alles nicht vollbracht: Dem Ganzen fehlte das Ge schöpf, das Gottes Werke dankbar sehn, des Herrn Güte preisen soll. 23. Rezitativ (Uriel) Und Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbilde, nach dem Ebenbilde Gottes schuf er ihn. Mann und Weib erschuf er sie. Den Atem des Lebens hauchte er in sein Ange sicht, und der Mensch wurde zur lebendigen Seele. 24. Arie (Uriel) Mit Würd’ und Hoheit angetan, mit Schön heit, Stärk’ und Mut begabt, gen Himmel auf gerichtet, steht der Mensch, ein Mann und König der Natur. Die breit gewölbt’ erhabne Stirn verkünd’t der Weisheit tiefen Sinn, und aus dem hellen Blicke strahlt der Geist, des Schöpfers Hauch und Ebenbild. An seinen Busen schmieget sich, für ihn aus ihm geformt, die Gattin hold und anmutsvoll. In froher Unschuld lächelt sie, des Frühlings reizend Bild, ihm Liebe, Glück und Wonne zu. 25. Rezitativ (Raphael) Und Gott sah jedes Ding, was er gemacht hatte; und es war sehr gut. Und der himm lische Chor feierte das Ende des sechsten Tags mit lautem Gesang. 26. Chor Vollendet ist das große Werk. Der Schöpfer sieht’s und freuet sich. Auch unsre Freud er schalle laut! Des Herren Lob sei unser Lied.