Parsifal Handlung 1. Aufzug: „Parsifal“, Bühnenbildentwurf von Heinz Grete, Mannheim (1924). Wagner hatte im Dom zu Siena den optischen Eindruck für seinen Gralstempel gefunden. Seit der Uraufführung hat sich diese Bühnen bild-Tradition ziemlich lange gehalten. Ilm die „Karfreitagsszene“ zu verstehen, sie im Zusammenhang des Werkganzen einord nen zu können, erscheint es geboten, einige Handlungsfäden nachzuzeichnen: Der Legende nach ist der Heilige Gral jenes Gefäß, das Jesus seinen Jüngern beim letzten Abendmahl reichte und worin danach das Blut des Gekreuzigten aufgefangen wurde. Die Schale gelangte, ebenso wie die Lanze, mit der der ans Kreuz geschlagene Jesus ver letzt wurde, auf höchst wundersame Weise in die Hände Titurels. Der fühlte sich berufen, diese Kostbarkeiten zu hüten, gründete die Gralsburg und scharte Gefolgsleute um sich, die Ritterschaft des Heiligen Grals. Sie alle hatten sich zu höchsten Idealen verschworen, fühlten sich beispielsweise an das Keusch heitsgebot gebunden und sahen, durch die überwältigende Wunderkraft des Grals ge stärkt, ihre Aufgaben darin, unschuldig Be drängten in aller Welt beizustehen.