eröffneten ihm eine - anfangs wenigstens - gesicherte Existenz in Deutschland. Als „Kö niglich Sächsischer Kapellmeister“ (1843) faßte er Fuß in Dresden und errang hohes Ansehen. Die revolutionären Unruhen der Jah re 1848/49 zogen auch Wagner in ihre Kreise. So mußte er fliehen, anfangs zu Freund Franz Liszt nach Weimar und Jena, doch bald schon nach Zürich und Paris, dann zurück nach Zürich. Dort blieb er bis 1858 als steck brieflich gesuchter Landesverräter. Hier erst fand Wagner zu einer wirklichen künstleri schen Selbstbestimmung, die von größter Tragweite für sein weiteres Schaffen werden sollte. Hier entstanden die ersten Arbeiten an seinem genau vorgeplanten „Ring“-Zyklus und nach einer selbstauferlegten Unterbre chung ein Großteil von „Tristan und Isolde“, dem eigentlichen Schlüsselwerk auf dem lan gen Weg zum „Gesamtkunstwerk“. Die satt sam bekannte Liebesaffäre mit Mathilde We- sendonck trieb ihn nach Italien, dann nach Luzern, wo er den „Tristan“ beenden konnte. Eine Aufführung seines „Tannhäuser“ in Paris (1861) geriet zum Eklat. Inzwischen amne stiert, kam er über Karlsruhe nach Wien und hörte dort - ebenfalls 1861 -, bislang durch seine Emigration von deutschen Theatern ab geschnitten, erstmals seinen „Lohengrin“; für ihn ein lange gehegter Wunsch. Die Erfüllung seiner kühnsten Träume - Wag ners Wünsche gerieten gern ins Überdimensio nale - winkte ihm, als 1864 der junge Bayern prinz als König Ludwig 11. den Thron bestieg und den Komponisten nach München einlud. Dort ging der „Tristan“, sein Schmerzens kind, das seit 1859 vollendet vorlag und dem das Stigma der Unaufführbarkeit anhaftete, erstmals 1865 über die Bühne. Wagner aber hielt es nicht in München wegen finanzpoliti scher Querelen. Und wieder ging er in die