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geb. 22.5.1813 in Leipzig; gest. 13.2.1883 in Venedig 1837 - 39 Kapellmeister in Riga, lebte danach bis 1842 in Paris 1843 - 49 Kapellmeister in Dresden, dann wegen revolutionärer Umtriebe steckbrieflich gesucht, Flucht ins Exil, lebte bis 1858 in Zürich, ging nach Venedig und Luzern 1860 .Amnestie“, lebte meist in der Schweiz 1872 Übersiedlung nach Bayreuth, Bau des Festspielhauses (1876 Eröffnung mit dem ,,Ring“-Zyklus) 1882 Uraufführung „Parsifal“ eines „Ideendramas“ („Fliegender Holländer“, Tannhäuser“, „Lohengrin“). Schließlich gipfelt sie in der Manifestation des „Gesamtkunst werkes“, d. h. eines Kunstwerkes, in dem sich alle Künste zur Darstellung des Dramas ver einigen („Rheingold“ bis „Parsifal“). Sein gro ßes Verdienst ist die Schaffung einer neuen Art von Musikdrama. Wagner wuchs teils in Dresden (Kreuzschule), teils in Leipzig (Nikolaigymnasium) auf, be gann sich frühzeitig für die Dichtkunst und die Musik zu interessieren, nahm auch Un terricht (u. a. Kontrapunktstudien bei dem Thomaskantor Theodor Weinlig). Doch seine frühen Kompositionen (Klavierstücke, eine Sinfonie, sogar Fragmente einer Oper) ließen keineswegs auf eine außerordentliche Bega bung, schon gar nicht auf eine große Ent wicklung schließen. Nach verschiedenen, nicht immer glücklich verlaufenen Anstellungen, als Konepetitor und Kapellmeister, führte ihn sein Weg bis nach Riga, inzwischen verheira tet mit Minna Planer, einer Schauspielerin. Im Jahre 1839 wurde Wagner in Riga stel lungslos, schlimmer noch, er mußte arg ver schuldet - das geschah ihm später noch mehr mals - fliehen und kam auf dem Seewege über London nach Paris (Anregung für sei nen „Fliegenden Holländer“). Hier begann eine schwere Zeit für ihn, mußte er sich doch mit schlecht bezahlten Gelegenheitsarbeiten über Wasser halten. Doch in Paris nutzte Wagner alle Möglichkeiten, die ausgezeichneten Lei stungen der „Großen Oper“ zu studieren. Er lernte Hector Berlioz und auch Franz Liszt kennen und hatte Zeit, sich in seine eigenen Opemprojekte zu vertiefen, den in Riga begon nenen „Rienzi“ zu vollenden und den „Hol länder“ zu komponieren. Die Uraufführungen beider Opern (in Berlin bzw. in Dresden)