geb. 25.4. (7.5.) 1840 in Kamsko-Wotkinsk (Ural); gest. 25.10. (6.11.) 1893 in St. Petersburg 1859 Abschluß einer juristischen Ausbildung 1863 Studium am Konserva torium in St. Petersburg bei A. Rubinstein 1866 Theorielehrer am Moskauer Konservatorium 1876 Besuch der ersten Festspiele in Bayreuth 1878/90 Jahresrente der Mäzenin N. von Meck, arbeitete seither als Komponist und Dirigent (mehrere Auslands tourneen) 1891 Amerikatoumee 1893 Ehrendoktorwürde der Universität Cambridge zwischen - und das schon längst - zählen vie le seiner Werke zu den am meisten gespielten Kompositionen in den internationalen Kon zertsälen. Seine Opern, besonders „Eugen Onegin“ und „Pique Dame“, und seine gro ßen Ballette wie „Schwanensee“, „Dornrö schen“ und „Der Nußknacker“ sind an gro ßen Bühnen immer wieder zu erleben. Seine Sinfonien Nr. 4, 5 und 6 gehören ebenso ins Standardrepertoire wie das Violinkonzert, das b-Moll-Klavierkonzert und die Rokoko- Variationen. Selbst in Wunschkonzerten be gegnen wir einigen Tschaikowski-Werken, immer ein Zeichen für eine ganz besondere Popularität. So können wir getrost resümie ren, daß sich sein Lebenswerk restlos durch gesetzt hat und es gleichermaßen von Künst lern und Publikum geliebt wird. Tschaikowski war im Vergleich zu vielen an deren namhaften Komponisten erst recht spät beruflich zur Musik gekommen, obwohl er bereits als Kind intensiven musikalischen Unterricht genießen durfte und eine ent sprechende Begabung in seinem Elternhause sehr wohl und nachdrücklich gefördert wur de. Doch Vater und Mutter wollten den jun gen Mann nicht einer brotlosen Kunst op fern, sondern hatten ihn für eine Beamten laufbahn vorgesehen. Doch als 22jähriger begann er ein Studium an dem von Anton Rubinstein gegründeten Konservatorium in St. Petersburg und wurde schon bald, selbst noch ohne eigentlichen Abschluß, Theorie lehrer am neuen Moskauer Konservatorium, 1866 gerufen von Nikolai Rubinstein, dem Bruder des Petersburgers. Wie einige andere russische Komponisten auch, sah Tschaikowski in der russischen Volksmusik eine wichtige Inspirationsquelle. Begierig griff er die kompositorischen Versu che von Michail Glinka (1804 - 1857) auf,