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KKW KK > kZK > KKW KK ^ür das 1. Vierteljahr 1912. bitten wir, da» Abonnement des „Erzgehirgischen Bolksfteunds" (Anflag« Ende L«I I: 8-v- Exemplare) sofort zu erneuern, damit Unregelmäßigkeiten bet der Zustellung am 1. Januar 1912 verckieden werden. Ter „Erzgebirgische Bolksfreund" wird seit vielen Jahrzehnten allerorts in der Amtshauptmanuschaft Schwarzenberg und vielerorts in der Amtshaupt- Mannschaft Zwickau gelesen. Ter Leser findet im „Erzgebirgischeül Bolksfreund": Eine zuverlässige Berichterstattung über die äußere und innere Politik des Reichs, über die innerpolitischen Verhältnisse Sachsens und der übrigen Bundesstaaten sowie über die politischen Vorgänge im Auslande, Kritische Besprechungen politischer und sozialer Art, die neuesten Telegramme, eine sorgfältige Verzeichnung der inter nationalen Vorkommnisse unpolitischer Art, amtliche Bekanntmachungen aller Art, einen infolge eines großen Mitarbeiter stabs in vielen Orten des Erzgebirges be kanntermaßen vorzüglich ausgestatteten ört lichen Teil, gute, spannende Romane u. Erzählungen, einen umfangreichen Inseratenteil. Der Inserent findet im „Erzgebirgischen Volksfreund" eine von vielen tansenden, allen Kreisen der Bevölkerung angehörenden Männern und Frauen in Stadt und Land gelesene, alteingesessene Tageszeitung. Der „Erzgebirgische Volksfreund" wird auch ferner bleiben, was er seit vielen Jahrzehnten ist: eiu treuer Hausgenosse in tansenden von Familien des Erzgebirges. Bestellungen nehmen sämtliche Poftanstasten und Postboten sowie unsere nachstehenden Geschäftsstellen und Agenturen entgegen: lloue llukkISrungsn über Sie Marokkokrisis. In der französischen SenatSkommission zur Prüsung de» deutsch-französischen Abkommen» führte der Minister des Aeußern de SelveS auS: ES war einen Augenblick zwischen Frankreich und Deutschland die Rede von Unter nehmungen einer internationalen Gesellschaft, die sich be sonder» mit dem Bau von Eisenbahnen in Marokko befaßte. Die Gesellschaft bestand damals aus 50 Prozent Deutschen, 7 Prozent Engländern und 43 Prozent Fran zosen. Dentschland sprach den Wunsch au», Frankreich möchte dieser Gesellschaft in keiner Weise Konkurrenz machen. Trotzdem schien «S, al» ob diese» Uebereinkommen zustande kommen würde. Ml» dann aber Cruppt das Portefeuille de» Auswärtigen übernahm, glaubte er diesen wirtschaftlichen Plänen und Vereinbarungen nicht zu- stimmen zu dürfen, die im Sinne seine» Vorgänger» Pichon da» Urbereinkommen von 1909 vervollständigen sollten, und die namentlich den Bau der Linien von Oran nnd Casablanca nach Fez zusicherlen. De Selve» gab dann eine kurze Uebersicht der Besprechungen zwischen Kiderlen-Waechter und Cambon bezüglich de» Marsches auf Na bat. Als Cambon gefragt habe, ob Deutschland sich diesem Marsche widersetzen werde, habe Herr von Kiderlen-Waechter geanwortet: „Im wesentlichen nicht, unter der Bedingung, daß die Franzosen nicht in Rabat bleiben." Als Kiderlen weiter bemerkte, daß sie dann auch nach Fez marschieren müßten, bestritt Cambon dies anfangs, gab dann aber zu, daß die Ereignisse und auch die Bitten des Magmen sie vielleicht zwingen wür den, diesen Marsch zu vollenden, indem er hinzufugte, daß sie nicht in der scher ifischen Hauptstadt bleiben würden. Kiderlen wollte das nicht glauben, und bemerkte, das wäre ohne Beispiel, de SelveS ver las sodann 30 Dokumente, die sich auf die Bitten des Maghsen um Hilfeleistung bezogen, und legte dar, daß Staatssekretär von Kiderlen-Waechter lange Zett gegen den Marsch nach Fez Einwendungen erhoben habe, indem er zu bedenken gab, daß er auf die öffentliche Meinung in Deutschland, die damals schon ziemlich ungünstig für Frankreich war, Rücksicht nehmen müsse. Der Staatssekretär habe dann dilatorische Antworten ge geben nnd schließlich erklärt, die Franzosen könnten ohne Zweifel nach Fez marschieren, aber wenn sie dort blieben, würde Deutschland für sich wieder volle Hand lungsfreiheit tn Marokko in Anspruch nehmen. Einige Mitglieder der Kommission fragten darauf den früheren Ministerpräsidenten Monis, an welchem Tage der Marsch auf Fez beschlossen worden sei. Moni» bat um Entschuldigung, daß er sich des Zeitpunkts nicht mehr ge nau erinnere, und es wurde sodann beschlossen, daß de SelveS im Ministerium die Sache feststellen und der Kommission das nötige Material unterbreiten solle. Auf Befragen erklärte Ministerpräsident Caillaux zum Schluß, daß in Kissi» gen lediglich die wirtschaftlichen Fragen zur Sprache gekommen und die Kongo-Angelegenheit in keiner Weise berührt worden sei. Mehrere Zeitungen beschäftigen sich wieder mit den geplanten französisch-englischen Abmachungen über den Austausch von überseeischen Besitzungen. Besonders ange legentlich beschäftigt man sich gegenwärtig mit der Zukunft der Inselgruppe „Die neuen Hebriden", die Eng- land vollständig für sich erwerben und für die eS Frankreich in Afrika entschädigen möchte. Rian ver mutet, daß der Minister des Aeußern de SelveS an diese geplanten Abmachungen dachte, als er tn der Senatskom- Mission sich des Ausdrucks bediente: „WaS wir bezüg lich Marokkos mit England abgemacht haben, ist alles bekannt." Schneeberg die Hauptcxpedition, Ritterstraste S18, Tel. 10, die Expedition, Reichsstraste SS, Tcl. 81, Aue Schwarzenberg „ Lößnitz // NMOt sIMMsi IW slMUsl » llWGsl IW lZHMsl Delbrück antwortete, daß Deutschland zunächst nicht daran X o M M M «"enke, Großbritannien die Herrschaft über die Meere zu // // // // // // // // // // // // // // // // // // // // // // // // // sämtliche Austräger in vorgenannten Orten, sowie unsere Filialen in: Albernau Alberoda Bernsbach Beierfeld Bockau Beutha Breitenbrunn Mischung Großbritanniens tn berechtigte deutsche In teressen gefallen lassen! — Der englische Journalist fragte Professor Delbrück weiter, welche positiven Beweise brmscher Freundschaft man in Deutschland erwarte, worauf Neuwelt Niederschlema Oberschlema Oberpfannenstiel PAhla Naschau Naum Sachsenfcld Sosa Weihbach Wildbach Wildenfels Wildenau Zschvrlau Bermsgrün u.Crandorf bei Dittersdors-Drcihanscn Eibenstock Professor Delbrück über einen Krieg mit England. Die Londoner „Daily Mail" veröffentlicht eine Unter redung ihres Berliner Vertreters mit Professor Delbrück über die Frage der deutsch-englischen Beziehungen. „Glauben Sie wirklich, daß der Krieg sich noch vermeiden läßt? Ich sehe tn dieser Beziehung sehr schwarz." Das waren die Worte, mit denen Professor Delbrück den englischen Publizisten empfing. Er ging dann noch auf dis Frage ausführlicher ein und suchte uachzuweijeu, daß eS nicht möglich sein werde, einen blutigen Zusammenstoß zwischen den beiden Nationen zu vermeiden, seitdem man nunmehr wisse, das Großbritanien während des Som mers den Plan hatte Dcuschland ohne Kriegser klärung zu überfallen. Man weiß jetzt in Deutsch land, wie nahe man vor der Erfüllung der Prophezeihnng des britischen Admirals gestanden hat, der einmal sagte, die Deutschen würden eines Morgens erwachen und finden, daß sie einmal eine Flotte hatten! Unter solchen Um ständen sei es sehr zweifelhaft, ob es der Regierung ge lingen werde, dem Verlangen weiter Kreise deS deutschen Volks nach einer weiteren Verstärkung der deutschen Ver> teidigungSmittel zu widerstehen. Die Mnrokkoangeiegeuheit habe, falls noch ein Beweis notwendig war, mit aller Bestimmtheit gezeigt, daß Großbritannien der Erbfeind Deutschlands sei! Daher gebe es für Deutschland nur eine Alternative: Noch mehr Dreadnoughts zu bauen! Professor Delbrück sagte weiter: Rian weiß sehr wohl hier, daß eine neuerliche Verstärkung der deutschen Flotte in Eng land vielleicht al» cssus belli angesehen werden wird, aber damit muß mau eben rechneu. Auf keinen Fall aber kann sich Deutschland noch einmal die Ein- Griesbach Grünhain Hartenstein Hundshübel Johanngeorgenstadt Kanter Vangenbach Lindenau M ittweida-MarkerSbach Frau Pauline Schubert „ Marie verw. Ficker, Herrn Kaufm. Rochlitzer, Schlohstr. 9, „ Paul Geyer, „ Schuhmachermstr. Aug. Lorenz, „ Wachtmeister.Hecker, „ Julius Saute, Frau verw. Weist, Herrn Bahnarbeitcr Beruh. Süst, „ Klempner Ernst Böttger, „ Paul Scholz, bei Herren Adolf LooS, Paul Groft und Louis Hergert, Herrn Oswald Schönherr, „ Tischlermeister Weistflog, Frau Schönfelder, „ verw. Schuster, „ Wendler, Schwarzenberg, Herrn Schutzmann Ilnger, „ Albin Müller, HauS-Nr. 108, Frau Wilhelmine Hoppe, „ Bertha Leich,enring, „ Löfsler, Schwarzenberg, „ Friederike Georgi. bei Herrn Gustav Espig, „ Herren Emil Reich und R. Lorenz, Frau Emma verw. Goldhahn, Herrn Klempner Karl Unger, „ Kari Rüdiger, „ Louis Günther, „ Gemeindeexpcdicnt Anger, Frau Schwarzer, Schwarzenberg, Herrn Streckenarbeiter Lang, „ Mechaniker Preist, „ Ernst Martin und „ , obere Schloststr. 47, Tcl. 19, „ , Schützenstraste IN», Tel. 440- entreißen. Er selbst halte die Interessen Deutschland- für genügend gesichert, wenn die britische Flotte noch einmal so stärk sein würde al» die deutsche. Jedenfalls^ denkt man in Deutschland auch daran nicht, die Stärke de, britischen FlGte übertrnmpfen zu wollen. Man verlange nur eine FlKte, die stark genug sei, um sich selbst den Respekt der stärksten Flotte zu sichern. Professor Delbrück wies dann darauf hin, wie die britische Diplomatie unaus gesetzt den deutschen Interessen entgegen arbeite, auch dort, wo die britischen überhaupt nicht in Frage kommen. Al- Beispiel führte Delbrück die Bagdadbahn an und bemerkte, eS käme dabel gar nicht auf die Frage an, ob die britischen Interessen durch die Durchführung dec Bihn bi» an den persischen Meerbnsen gefährdet würden oder nicht, sondern der springende Pnnkt sei der, daß man sich tn England überhaupt nicht puf 'Verhandlungen einlassen wolle. Da rüber beklage man sich in Deutschland mit Recht. Ebenso suche man auch überall, Frankreich und Rußland gegen Deutschland aufzuhetzen. Dasselbe gelte von der Walfisch bai, die für Deutschland von großem, für England dagegen von gar keinem Werte sei, aber dessen ungeachtet sei es nicht möglich, hierüber mit England zn verhandeln, weil Großbritannien davon nicht» wissen will. Endlich sei eS Tatsache, daß die britischen Vertreter im Auslands überall den deutsche» Interessen entgegenarbeiten, dies seien die deutschen Diplonraten von ihren britischen Kollegen schon geradezu gewöhnt England müsse also, wen» eS sich mit Deutschland ehrlich verständige» »volle, die Politik der stete», Feindseligkeiten aufgeben. Erklärt man sich in Eng land dazu nicht bereit, daun »nässe »na» dort eben damit rechnen, daß e» zum Kriege mit Deutschland kommen muß, der ein Weltkrieg »verden würde, den aber Deutschland wahrlich nicht verschuldet haben würde. r-oeagolchlctzts. Dentschland. Berlin, 27. November. (Zum Abschluß des deutsch, japan ische »» Handelsvertrags.) Nach dem der Reichstag' dem vom Bundesrat mit Wirkung vom 17. Juli in Kraft gesetzten neuen deutsch-japanischen Han delsvertrag zugestimmt hat, sind zivischeu dem Auswärtigen Amt und der japanischen Botschaft 'Noten ausgetauscht »vordei», wouach. beide Regierungen von dem Recht, de» Vertrag und da» zugehörige Zollabkommen zum 31. De zember 1912 zu kündigen, kemen Gebrauch machen. Berlin, 27. Dezeinber. (Das Pri va t b e amt en« Versicherungsgesetz vom Kaiser vollzogen.) Das Versicherungsgesetz für Privatbeamte ist vom Kaiser noch vor dem Feste vollzogen worden. Die Verkündigung dürfte noch vor Ablauf des Jahre» erfolgen. Berlin, 17. Dezember. (Die neuen Stellen im ReicySpostetat für 1912.) Nach amtlichen Mit« Ölungen sind für da» nächste Jahr vorgesehen 42 Stelle» ür höhere, 1614 für mittlere Beamte und 2313 für Unierbeamte. Diese Stellen verteilen sich auf die einzelnen Beamtenklassen folgendermaßen: 2 AbleilungSdirigenten, 12 Posträte, 5 Oberpostinspektoren, 4 Telegrapheningenteure, 5 Direktoren, 2 Vizedirektoren, 12 Inspektoren, 14 Bureau- beamte 1. Klasse, 26 Obersekretäre, 29 Bureaubeamte 2. Klasse, 1250 Assistenten, ein Maschinenmeister, ein Maschinist, 45 Mechaniker, 250 Gehilfinnen, 3 Unter beamte beim Telegraphenversuchsamt und bet der Tele graphen-Apparatwerkstätt, 500 Unterbeamte in gehobenen Dienststellen und 1800 Unterbeamte der Schaffnerklasse. Je eine Stelle für expedierende Sekretäre und für Posk meister werde» eingezogen »verden. Berlin, 27. Dezember. (Ueberseetelegramttle zu halben Gebühren.) DaS neueste Amtsblatt de» Reichspostamts bringt die Nachricht von der Einführung von Ueberseetelegrammen zu halber Gebühr. Solche Privat telegramme, die in offener Sprache abzufasscn sind, und deren Beförderung nach dec Abwickelung des voll bezahlte» Verkehrs erfolgt, werde» ab 1. Januar 1912 zunächst zu gelassen im Verkehr mit Togo, Kamerun», Deutsch-Süd« westafrika, Deutsch-Ostafrika, Vereinigte»» Staate»» von Amerika, ferner mit Frankreich, alsdann mit Peking, Tsingtau, Tientsin und mehreren anderen chinesische» Städter», sowie mit einer Reihe britischer und außer europäischer Kolonien, darunter Britisch-Indien, Singa- pore, Aden, Britisch Ostafrika, Uganda, der südafrikanischen Union, Rhodesia und Zanzibar. Wegen der »vetteren Aus dehnung der neuen Einrichtung auf sonstige überseeische Länder führt das NeichSpostanit bereits Berhandlungen. Las Amtsblatt veröffentlicht gleichzeitig dis Bedingungen, unter denen Ueberseetelegranime zn halber Gebühr" zuge- lassen »verden. Danzig, 27. Dezember. (Daö Befinden des Kronprinzen.) Der Kronprinz ist jetzt den größten Teil deS Tage» anßer Bett und wird heute kurze Zeit im Garten an die Luft gehen. Hamburg, 27. Dezember. (Ein Kapitän le ut» aut u»n wichtige Dokumente bestohlen.) Auf dem Hamburger Haupkbahnhof ist im Wartesaal dein Kapitänleutnant Steinbrink eine dunkelbraune Ledertasche gestohlen worden, die wichtige Dokumente, Sparkassen bücher, Schmucksachen usw. euthielt. Für die Herbei schaffung hat der Bestohlene eine Belohnung von 500 Mk. auSgeseht. — Von amtlicher Seite wird mitgetetlt, daß die Nachricht, es seien Akten gestohlen, die sich aus Spionage beziehen, unzutreffend sei. Rußland. Petersburg, 27. Dezember. (Die Mongolei selbständig?) Wie verlautet ist ein Komitee, zu dem sechs Fürstcy und ein Vertreter des Dalai Lama gehören, mit der V er »v a l tu n g der Mongole» betraut worden. Die Bildung eines Ministeriums des Innern, deS Aus wärtigen, des Krieges, der Finanzen und der Justiz ist i» Aussicht genommen und die Bildung de» Kabinetts im Gänge. Für die Thronbesteigung de» Cheptun» Dampa Hutuktu, de» Oberhaupt«» der buddhistischen Geistlichen, »erde« Vorbereitungen getroffen. E» herrscht voll« Ordnung,