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Robert Schumann Robert Schumann, dessen Bild aufgrund seiner eigenen, gelegentlich übertrieben enthusiasti schen Äußerungen und eines verworrenen Ro mantikbegriffs der Nachwelt überaus schwär merisch gezeichnet wurde, war seinem Wesen nach ein durch und durch ernsthafter Künst ler. Er hatte seine Ziele, mußte energisch um seine Kunstausübung ringen und bemühte sich emsig, kämpferisch und sehr nachdrück lich, gegen jegliche Aufweichung im musika lischen Geschmack seiner Zeit aufzutreten. Er, den wir als Meister des Liedes und der Sinfonik, der Klavier- und der Kammermusik kennen, wurde in eine Zeit des künstlerischen Umbruchs hineingeboren, die deutlich durch literarische Arbeiten geprägt wurde, nicht zuletzt durch Jean Pauls „romantischen Tau mel“. Der heranwachsende Robert, Sohn eines Buchhändlers und Verlegers, ergötzte sich z. B. an Lord Byrons Schriften und an Goethes Dichtungen, liebte die Werke von E. T. A. Robert Schumann, Portrait von Jean-Joseph-Bonaven- tura Laurens (1853)