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verrücke vngelegenksiten. Schneeberg, 20. Oktober. Die von dem hiesigen ErzgebirgSzweigverein unterhaltene Deutsche Studenten- und Schülerherberge im Hotel „Goldne Sonne" wurde in diesem Jahre bis jetzt von 95 jungen Leuten benutzt. Der gegen das Vorjahr (33 Gäste) er heblich gesteigerte Besuch durfte wohl — außer in dem andauernd güten Wetter — seinen Grund darin finden, daß in der Herberge in diesem Jahre, laut Beschluß der Hauptversammlung, erstmalig außer freiem Nachtlager und Frühstück auch freies Abendbrot an die Besucher verabreicht worden ist. Von den 95 Gästen waren 12 Studenten und sonstige Hochschüler, darunter 10 Reichsdeutsche (3 aus Leipzig, 1 ans Dresden, 2 ans Berlin, 1 ans Göttingen, 1 ans Jena, 2 aus Königsberg) und 2 Oesterreicher (1 aus Prag, 1 aus Außig)- 35 Gymnasiasten, Nealgymnasiasten und Oberrealschüler, darunter 31 Reichsdeutsche (22 Sach sen, 12 Preußen) und 1 Oesterretcher (Wien)- 8 Besucher von Kunstgewerbeschulen (sämtlich Sachsen)- 9 Realschüler (7 Sachsen, 2 Neuß ä. L.) und 31 Seminaristen (29 Sachsen, 2 Preußen)- insgesamt also 70 Sachsen, 20 Preußen, 2 Neuß ü. L. und 3 Oesterreicher. Von den sächsischen Besuchern stellten den Hauptanteil die Städte Dresden (15), Leipzig (13), Plauen (11) und Chemnitz (9). Schneeberg, 20. Oktober. Eine neue Illustration zu dem Märchen von dem „sächsischen Sibirien" — wie bekanntlich unser Erzgebirge von Leuten, die eS nicht kennen, bezeichnet wird — ist die Tatsache, daß jetzt hier Himbeersträucher znm zweiten Male Blüten und Beeren tragen. Auch Pflaumenbäume stehen zum zweiten Male im Jahre in Blüte. Neustädtel, 19. Oktober. Die letzte diesjährige Platzmusik wird am 1. Kirmesfeiertag von Vz 12—1 Uhr von der gesamten Stadtkapelle auf dem KönigSplatz aus» geführt. Tas Programm lautet: 1. Deutscher Reichsadler, Marsch v. Friedemann- 2. Ouvertüre z. d. Festspiel: „Des Wanderers Ziel" v. Supps- Paraphrase ü. „Gaudeamus igitnr" v. Schreiner- 4. Ganz allerliebst, Walzer v. Wald teufel- 5. König Albert-Marsch v. Max Schiek. Niederschlema, 18. Oktober. Zn der gestrigen Mitteilung über die Verleihung des Feuerwehrehren- zeichens au zwei treu verdiente Mitglieder der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr ist ergänzend zn bemerken, daß der Name des mit der Auszeichnung versehenen Wacht- mannschaftS-ZugführerS Hermann Schauer ist. Wildenfels, 19. Oktober. Dem 6 Jahre alten Töchterchen des Arbeiters Schubert hier siel ein Beil, daS auf einem Hackstock gelegen und abglitt, auf die Hand und durchschlug dem Kinde das Handgelenk. Das kleine Mäd chen wurde nach dem Krankenstift Zwickan gebracht. Bockau, 19. Oktober. Hm. Kantor Oberlehrer Krause war es heute vergönnt, auf eine 40jährige segensreiche Wirksamkeit im Lehramt zurück- zublicken. Ein Ständchen der Lässlg'schen Kapelle brachte dem rüstigen Jubilar den ersten Morgengruß, dem bald darauf weihevolle Gesänge folgten, welche die Säugerscha» des Kirchenchor» ihrem altbewährten Dirigenten widmete. Der im SchnlhauS versammelte Schulvorstand beglück wünschte ihn unter Ueberreichung eines prächtigen Ge mäldes, einer Reproduktion der „Sixtinischen Madonna" - auch die hiesigen Kollegen des Jubilars erwiesen diesem mannigfache Ehrungen. Die dem treu bewährten Mann« dargebrachten Aufmerksamkeiten zeugen von der Aner kennung seine» Schaffens und von der Hochschätznng seiner Person. Bockau, 19. Oktober. Heute wurden durch die hiesige Schutzmannschaft wieder einige Vogelsteller überrascht. Die Fanggeräte wurden beschlagnahmt. Schwarzenberg, 20. Oktober. In der ver gangenen Nacht wurde bei der hier wohnhaften Frau veno. Neubert ein schwerer EinbruchSdteb stahl verübt. Der oder die Diebe gelangten nach Eindrücken einer Fen sterscheibe in die Wohnung und entwendeteten Gegenstände (Uhren, Stöcke, Blusen usw.) tm Werte von mehreren hundert Mark. Von den Dieben fehlt bisher jede Spur- Beierfeld, 19. Oktober. In der hiesigen Leichen halle wurde durch eine Gerichtsdeputation aus Schwarzen berg und zwei Aerzt« in Gegenwart eines Staatsanwalts au» Zwickan die Leiche einer am Sonnabend verstorbenen Zimmermannsehefrau von hier seziert, da am Orte das Gerücht entstanden war, daß an der Verstorbenen ein Verbrechen wider da» keimende Leben verübt worden und sie daran zu Grunde gegangen sei. Ob die Sektion diesen Verdacht bestätigt hat, ist bisher nicht bekannt. wundete haben. Sie sind gestern früh aufgebrochen, um den republikanischen Verstärkungen entgegenzugehen, die in aller Eile abgesandt worden sind. Rußland. Petersburg, 19. Oktober. (Russische Luft« schlösser). Die „Nowoje Wremja" veröffentlicht einen sehr kriegerischen Artikel von Mentschikow, worin e» heißt: „Rußland durchlebt augenblicklich einen sehr glücklichen Moment in der Politik. Allen unseren sogenannten guten Nachbarn sind die Hände gebunden, sodaß für Rußland endlich der Augenblick gekommen ist, abzurechnen. Von der Türket muß die Ordnung der Dardanellenfrage, von Persien der Zugang zum persischen Meerbusen gefordert, im Osten müjzte die Mongolei annektiert, im Westen mit Oesterreich-Ungarn abgerechnet werden. Sollten wir aber nicht kriegsbereit sein, so müßte Rußland Tag und Nacht rüsten, um der großen politischen Lösung entgegenzugehen." Regierungskreise versichern, daß Tscharykow kaum zum Minister de» Auswärtigen ernannt werden wird, jweil hier seine Zuneigung zu den Jungtürken mißfalle. Die Auf merksamkeit ist jetzt wieder auf Iswolski gerichtet, der aber schwerlich daran denken wird, den angenehmen Botschafters posten in Paris gegen das Minisieramt einzutauschen. Dardanellen. Dte türkische Regierung beabstchttat nicht, die Flotte, dte sie mit großen Opfern gebaut hat, der italienischen Uebermacht pretSzugeben. Da» Konstantinopeler Blatt „Jkdam" schreibt, daß nur die Vereinigten Staaten von Amerika ihr« Neutralität nicht erklärt haben. Da» Blatt verzeich net da- Gerücht, die Vereinigten Staaten würden zugunsten der Türket etnschretten, da Amerikaner da» Ausbeutung»- recht der Schwefelminen in Tripolis besitzen. In türkischen Kreisen gehe da» Gerücht, daß Amerika der Türkei seine Unterstützung gegen Angriffe der italienischen Flotte auf dteJnselnde» Archipel» oder Kleinasien» zugesagt hätte, wozu die vor Mytilene eingetroffene amerikanische Flotte bestimmt fei. — Zu dieser Nachricht de» „Jkdam" wird auf der amerikanischen Botschaft in Konstantinopel erklärt, daß im ganzen Mittelmeer kein amerikanische» Geschwader sei und deshalb da» Gerücht vom Erscheinen einer Flotte bei Mytilene in sich selbst zusammenfalle, denn Amerika denke nicht daran, sich in derartig« Angelegenheiten zu mischen. Der in Tripoli» eingetroffene Enver Bei hat, der „Sabah" zufolge, mit dem Militärattachs Fethi Bei da» Kommando über die dortigen türkischen^Streitkräfte über- n nimen. Dem „Reichsanzeiger" zufolge wurden, nach amtlicher Mitteilung der ottomanischen Regierung an die deutsche Botschaft in Konstantinopel, in den Häfen svon Smyrna und Saloniki Kontaktminen gelegt. Zur Vermeidung von Unfällen wird die Fahrstraße neutralen Schiffen von einem Lotsenboote gezeigt. Zu der Lochow-Angelegenheit schreibt die „Nordd. Allg. Ztg.": Pressemeldungen zufolge soll ein deutscher RetchSangehöriger, namens v. Lochow, der nicht, wie behauptet wird, deutscher Konsulatssekretär ist, durch die italienischen Behörden aus Tripolis ausgewiesen worden sein. Tatsächlich wurde v. Lochow zum Verlassen von Tripolis seitens des italienischen Konsuls aufgefordert, der vorgab, ihn im Verdacht der Spionage zu haben, doch ist Ler Ausweisungsbefehl auf den Einspruch de» deutschen Konsuls unterblieben. In Rom sind die erforderlichen Schritte getan worden, um den deutschen Untertan vor Belästigungen zu schützen, so lange ihm Umtriebe zur Schädigung von militärischen Operationen nicht nachgewiesen worden sind. Neue Telegramme berichten: Konstantinopel, 20. Oktober. Nach einer Meld ung des Kriegs Ministeriums fand am 16. d. M. in Tripo lis ein dritter Nachtkampf gegen die Italiener statt, in welchem diese 60 Tote hatten. Saloniki, 20. Oktober. Die hiesige anti italienische Boykottkommission steht mit allen Boykottkommissionen des Landes in Verbindung. Alle Barkenführer, Auslader, Fuhrleute und Schiffsarbeiter leisteten der Aufforderung der Kommission Folge. Es wurde bestimmt, daß italienische Waren auch nicht durch Schiffe unter anderen Flaggen eingeführt werden dürfen. Schiffe, die gegen drese Maßregel verstoßen, ver fallen selbst der Boykottierung. Alle Kaufleute italienischer Nationalität unterliegen der Sperre. Die Bevölkerung wird auf die betr. Geschäfte öffentlich aufmerksam gemacht. Konstantinopel, 20. Oktober. Die Kammer nahm eine Tagesordnung des Führers der Jungtürken an, welche besagt: Da der Großwesir erklärte, daß in der Tripolisfrage die Bemühungen sich auf die Sicherung der nationalen Ehre, der Souveränitätsrechte und der In teressen deS Landes richten werden spricht die Kammer dem Kabinett ihr Vertrauen aus. Tripolis, 20. Oktober. Derna wurde am 16. Oktober bombardiert. Die Landung wurde wegen hohen Seeganges verschoben. wärtiaen Politik und bet den Arbeiten am Privatbeamten gesetz Hand in Hand zu gehen. Ob die Annäherung festere Gestalt annehmen wird, steht noch dahin. T» wird auch nicht dahin gestrebt, strikte Wahlabkommen zu treffen, son- dern der Wille der einsichtigen Politiker beider Richtungen geht dahin, angesichts der Wahlen, dte unter recht ungünstigen Bedingungen für dte bürgerlichen Parteien stattfinden werden, zwei sich befehdend« nationale Parteien versöhn licher in ihren Gegensätzen zu einander -u stimmen. Man ist der Ansicht, daß unsere Zeit zu ernst sei, um Verstimm ungen zwischen sich berührenden Parteiauschauungen zu offener Feindschaft aufflammen zu sehen. Die Sorge um daS Allgemeinwohl gebietet, daß alle bürgerlichen Parteien im Kampfe gegen die äußerste Linke sich durch gegenseitige Unterstützung den Rücken stärken. Berlin, t19. Oktober. (Diplomaten beim Reichskanzler). Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet: Der Reichskanzler empfing heute den italienischen Bot schafter zu längerer Unterredung. Der Reichskanzler empfing ferner heute den amerikanischen Botschafter Letsh- mann. Berlin, 19. Oktober. (Bedenkliche Arbeiter not auf den Diamantfeldern.) Die Arbeiternot ans den Lüderitzbuchter Diamantfeldern hat in den letzten Monaten eine geradezu bedenkliche Form angenommen. In der letzten Sitzung der Lüderitzer Minenkammer wurde dankend darauf hingewiesen, daß das Gouvernement vor kurzem Hauptmann Streitwolf und den Eingeborenen kommissar TönnjeS nach dem Ambolande entsandt hat, um die dortigen Arbeiterverhältnisse zu studieren und der Re gierung positive Vorschläge für die Regelung des Arbeiter- Nachschübe» zu machen. Stettin, 19. Oktober, (Becker-Prozeß.) In dem neuen Prozeß gegen den Rittergutsbesitzer Becker« BartmannShagen wegen Beleidigung des Landrat» Frei herrn von Maltzahn beantragte der Staatsanwalt gegen den Angeklagten eine Gefängnisstrafe von 5 Monaten. Vom Landgericht Greifswald war Becker bekanntlich zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. Köln, 19. Oktober. (Die neuen Schwierigkeiten in der Marokko frage.) In Nebereinstimmung mit der (gestern von uns wiedebe«benen) Meldung der „Franks. Ztg." äußerte sich ein Köln berührender, mit dem gegen wärtigen Stand der deutsch-französischen Verhandlungen vertrauter Diplomat den Journalisten gegenüber sehr pessimistisch über den Fortgang der Berliner Be sprechungen. Er meint, eS würde notwendig sein, daß Cambon in den nächsten Tagen wiederum nach Paris reise, um mit dem französischen. Ministerium persönlich über die bestehenden Differenzen eine Unterredung herbei zuführen. Die sich seit dem ersten Tage bemerkbar machenden weitgehenden Differenzen zwischen Forderung und Angebot beständen in unvermindertem Maße fort. Es sei vorläufig noch nicht abzusehen, auf welche Weise der zweite Teil des marokkanischen Ueberein, kommens zu einem für beide Teile ehrenvollen Abschlusse gelangen soll. — Nach einer andern Meidling hat die französische Negierung den Wunsch ausgesprochen, der Kammer am 7. November den ganze» Marokko-Ver trag vorlegen zu können. Deshalb sollen die Berliner Verhandlungen beschleunigt werden. München, 19. Oktober. (Das Befinden deS Prinzregenten von Bayern.) Wie daS Hoflager in Berchtesgaden mitteilt, ist in dem Befinden des Prinz regenten, nach Aussage des diensttuenden Leibarztes, nach gutverbrachter Nacht ein weiterer Rückgang der katarr halischen Erscheinungen festzustellen. Konstanz, 19. Oktober. (Reichstags Wahl) Bet der Neichstagsersatzwahl im ersten badischen Wahl kreise erhielt Landgerichtsrat von Nüppltn (Zentrum) 13 410, Gärtner Schmid (liberaler Block) 11234, Buch drucker Großhans (Sozialdemokrat) 3026 Stimmen. Es findet Stichwahl zwischen v Nüpplin und Schmid statt. Leipzig, 19. Oktober. (Spionageprozeß.) DaS Reichsgericht verurteilte den wegen Spionage angeklagten Feingoldschläger Kohler wegen Verbrechens gegen tz 1 de» Spionagegesetzes zu sechs Jahren Zuchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf acht Jahre. Von der Untersuchungshaft werden vier Monate als verbüßt ange rechnet. Der Angeklagte hatte Zeichnungen der FortS „Kaiserin" und „Kronprinz" bei Metz angefertigt und den Festungsgürtel in eine Karte eingezeichnet, um die Gegen stände nach Frankreich zn geben. Oesterreich - Ungar». Wien, 19.Oktober. (Ein Koalttionsministerium in Oesterreich?) Durch die gestern begonnenen und heute fortgesetzten Verhandlungen des Ministerpräsidenten mit den Tschechenführern zwecks Bildung einer Mehrheit für die dringendsten Regierungsvorlagen durch Eintritt eine» Tschechen ist da» Kabinett, ist die parlamentarische Krisis in ein entscheidende» Stadium getreten- ein Teil der Deutschnationalen ist durch diese Verhandlungen sehr verstimmt und hält dte Bildung eine» KoalitionSmintsterium» vor Herbeiführung de» böhmischen Ausgleich» für unan gebracht. Prag, 19. Oktbr. (Streik in der böhmischen Textilindustrie.) Die Texttlarbeiterschaft des Na choder Jndustrtebeztrk» ist in den Generalstreik getreten. Eine Lohnbewegung, die bisher zu einem teilweisen Aus stand von Textilarbeitern geführt hat, ist im Semiler Bezirke tm Gange. Im Bezirke Königtnhof macht sich ebenfalls eine Lohnbewegung unter den Textilarbeitern bemerkbar. Spanien. Vigo, 19. Oktober. (Neue Kämpfe in Portugal.) Wie hier verlautet, besetztek die portugiesischen Monarchisten am Dienstag die Stadt Montalegre nach einem Kampfe »wischen den Anhängern Conceiro» und republikanischer Kavallerie. Von den Republikanern, die zahlreiche Ge fangene tm Stich ließen, wurden 16 Mann kampfunfähig gemacht. Die Truppen Eonceiro» sollen nur einige Ver- ragosgsleklckta. Deutschland. Bonn, 19 Oktober. (Der Kaiser in der Eifel.) Der Kaiser hat heute früh eine Fahrt in die Eifel ange treten. Die Fahrt erfolgte über Brühl nach Zülpich, wo die Kirche besichtigt wurde, dann nach Altenahr, wo ein Frühstück stattfand, später nach Mayen und Schloß Bürresheim. Abends erfolgte die Rückfahrt nach Bonn, wo die Studentenschaft dem Kaiser einen Fackelzug darbrachte Berlin, 19. Oktober. (Unterstaatssekretär a. D. Stemrich f.) Der frühere Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amte, Stemrich, der Vorgänger deS jetzigen UnterstaatSsekrelärS Zimmermann, ist heute im 59. Lebens jahre dem schweren Nierenleiden erlegen, das ihn im Mai d. I. zwang, nach einer erfolglosen Operation au- dem Amte zn scheiden. Berlin, 19. Oktober. (Die National liberalen und Konservativen tm Reichstage.) Ueber ein« beabsichtigte Aussöhnung der Nationalltberalen und Kon servativen im Reichstage schreibt man der „Post" au- parlamentarischen Kreisen: Wenn nicht alle Anzeichen trügen, besteht sowohl in der nationalltberalen al» tn der konservativen Fraktion de» Reichstag» die Absicht, die in den letzten Monaten zwischen beiden Parteien zutage ge« tretenen Gegensätze zu überbrücken, um bei den Wahlen Hand tn Hand arbeiten zu können. Verschieden« Mitglieder beider Fraktionen sind tn diesem Sinne tätig. Die größte Schwierigkeit liegt in der offenen Gegnerschaft der Führer beider Parteien. Man hofft jedoch, die ge mäßigten Elemente beider Parteien zu einer Aussöhnung führen zu können, da die gemeinsamen Berührungspunkte beider Parteien trotz aller Gegnerschaft sehr stark sind. Zunächst mir- versucht werden, in den Fragen der au»«